13. Januar – Gut angekommen – und herrlich warm
15. Januar 2013Eigentlich hätte dies gestern schon gebloggt werden sollen, aber a) war ich zu müde und b) hat gestern das Internet auf unserem Zimmer noch nicht funktioniert.
Tja – wo soll ich anfangen? Damit, dass die gerade untergehende Sonne den Chao Phraya rot färbt und die Fenster der Hochhäuser golden glitzern lässt? Dass wir gleich zu einem wunderbaren Thai-Essen aufbrechen werden? Dass es mollig warm, aber eigentlich nicht heiß ist? Oder doch besser am Anfang der Reise….
Die begann am Samstag Vormittag reibungslos – obwohl die Wettervorhersage, die kaltes, aber trockenes Wetter prophezeit hatte, voll daneben lag: Nachts begann es zu schneien, morgens lagen bereits 5 cm und es schneite weiter. Aber als der Shuttle um 10:30 vor der Tür stand, hatte es aufgehört und in Frankfurt schien die Sonne. Der Start war superpünktlich, die Sitze von Air Oman relativ bequem und sogar für Dieters lange Beine ok. Genauso pünktlich wie wir gestartet waren, landeten wir 6 1/2 Stunden später in Muscat (Oman). Der Flughafen ist klein, es gibt noch nicht mal Andock-Rüssel, man steigt über eine Treppe aus dem Flieger und wird mit dem Bus zum Terminal gefahren …
Die Umstiegszeit von 40 Minuten kam mir von Anfang an knapp vor und bis schließlich alle aus der Maschine draußen und mit den Bussen zum Terminal gekarrt waren, waren davon schon 20 Minuten rum. Im Schweinsgalopp (gut gegen Flug-Thrombose ) rannten wir zum Transfer-Desk – dort war aber erst mal Schluss, wir standen in einer Riesenschlange. Warum die Omanis alle, die gerade mit einem Flug angekommen und vor dem Flug schon akribisch in Frankfurt kontrolliert worden waren, nochmal einer Kontrolle unterziehen und das Handgepäck durchleuchten, war mir ein Rätsel. Aber dass bei einem Flug, bei dem ca. 90% den Anschlussflug nach Bangkok nehmen und bloß 40 Minuten Zeit zum Umsteigen haben, gerade 2 (ZWEI!!!) Kontrollstationen geöffnet wurden, die auch noch unglaublich langsam waren, schien völlig absurd.
Das Ende vom Lied war, dass die Maschine natürlich warten musste, bis auch der letzte Umsteiger drin saß und mit mehr als einer halben Stunde Verspätung abhob. Entsprechend verspätet kamen wir 5 Stunden später am Sonntag kurz nach 9 Uhr in Bangkok an, wo unser Transfer Service aber geduldig auf uns wartete. Dieses Mal mussten wir nicht wie sonst um ein Taxi kämpfen, denn das Ramada Plaza, in dem wir dieses Mal übernachten, holt seine Gäste derzeit bei 3 Übernachtungen kostenlos vom Flughafen ab. Diesen Service genossen wir sehr, denn viel geschlafen hatten wir nicht und waren reichlich übermüdet.
Unser Zimmer ist sehr schön, mit Traumblick auf den Fluss, das Bett herrlich bequem,
und fast wären wir der Versuchung erlegen und hätten uns zu einem Nickerchen reingelegt…. Aber die Erfahrung hat uns gelehrt, dass man dann nur schwer wieder wach wird und es auch den Jetlag nicht mildert – da muss man durch und den Tag irgendwie hinter sich bringen. Wir hatten ohnehin etwas geplant, was nur am Wochenende stattfindet – wir wollten zum Taling Cham Markt, einem schwimmenden Markt der besonderen Art.
Nachdem wir schon so oft in Bangkok waren – mindestens 15 Mal – sollten es diesmal keine Tempel, Buddhas und Paläste sein, sondern wir haben ein paar Ziele etwas außerhalb von Bangkok im Visier – mal schauen, was wir davon alles wirklich realisieren….
Der Weg zum Taling Cham Markt führte erst mit dem Hotel-Shuttleboot zum Taksin-Pier,
dort nahmen wir das normale Expressboot und fuhren bis zur Pinkhlao Brücke – vorbei an eindrucksvollen Tempeln.
Expressboote sind in Bangkok die schnellste Möglichkeit, von A nach B zu kommen, sie fahren den Fluss rauf und runter wie schwimmende Busse, halten an zig Anlegestellen und man muss ziemlich flink sein, um rauf und runter zu springen.
Wir haben inzwischen schon Routine, hüpften unter der Pinkhlao Brücke vom Boot und machten uns auf die Suche nach der Bushaltestelle, denn wir wollten mit dem Bus weiter fahren.
Die Haltestelle war auch schnell gefunden, unsere Busnummer 79 stand auch drauf – aber der Bus kam einfach nicht. Ständig fuhren Busse an und ab, unserer war nicht dabei. Nach einer Weile waren wir entnervt und weil auch ständig Taxis die Haltestelle anfuhren, nannte ich einem Fahrer in meinem besten Thai unser Ziel “Talat naam Taling Cham” , worauf dieser entgegnete “150 Baht”. Da musste ich echt lachen – der Preis war entschieden zu hoch! Er lachte auch und bot “100 Baht”, ich konterte mit “50 Baht”, worauf er fast in Tränen ausbrach und rief “Can’t do!!!” Wir einigten uns schließlich darauf, dass er den Taxameter anstellt – bei Fahrten mit unbekanntem Ziel mache ich zwar lieber den Preis vorher aus, weil man dann sicher sein kann, dass man direkt hingefahren wird – wenn der Meter an ist, werden gerne Umwege gefahren.
Unser Fahrer war aber offenbar einigermaßen ehrlich, ich konnte keine erkennbaren Umwege feststellen – aber er war dann doch etwas unschlüssig, wo sich unser Ziel eigentlich befand. Ich konnte noch mit einem Straßennamen aufwarten und nannte ihm “Thanon Chim Pli” – das wirkte und er brachte uns letztlich für 75 Baht ans Ziel.
Der “Markt” ist eigentlich kein Markt – zumindest am Wochenende nicht – sondern eine lange Reihe von Ständen, an denen vorwiegend diverses Essbares verkauft wird, und am Ende eine riesige schwimmende Plattform mit niedrigen Tischchen und kleinen Hockern.
Um die Plattform schwimmen Dutzende von Booten, auf denen gebraten, gegrillt, gesotten und geschmort wird.
Alles sah wirklich lecker aus, leider waren wir nicht hungrig….
Wir hörten noch einer Weile einer Gruppe zu, die alte Thai-Musik spielte
… bestaunten eine gewagte Eisenbahnbrücke …
… dann ging es (dieses Mal mit dem Bus 79!!!) zurück zum Pier und mit dem Boot zum Hotel.
Der Blick aus dem Fenster war wieder grandios!