14. Januar – Bangkok
17. Januar 2013Gestern Abend ging es natürlich mit dem Blick aus dem Fenster noch nicht zu Ende – obwohl wir todmüde waren.
Nicht weit von unserem Hotel liegt der Asiatique Market , eine Neuansiedlung direkt am Fluss – angeblich wurde der ehemalige Nachtmarkt Suam Lum dorthin umgesiedelt. Außer dem Riesenrad, das es schon am Suam Lum gab, erinnert aber nicht viel an den alten Nachtmarkt – das neue Pendant ist erheblich geleckter und ordentlicher.
Dennoch kann man dort ganz gut bummeln, es gibt massenhaft kleine Läden und jede Menge Lokale. Weil Sonntag war, herrschte ein Riesenandrang – zu 90% waren Thais mit ihren Familien unterwegs, Touristen gab es eher wenige. Dass dies ein Ort der Einheimischen war, merkten wir auch schnell beim Essen – mein rotes Curry ließ Flammen aus meinem Hals schlagen, Dieters Tom Yam Gung war für uns gerade noch genießbar – und das, obwohl wir wirklich mittlerweile an scharfes Essen gewöhnt sind! Sehr viel brachten wir nicht hinunter – aber wir waren auch mehr müde als hungrig und machen uns bald auf den Heimweg.
Am nächsten Morgen nutzten wir die lange Frühstückszeit bis 10:30 gnadenlos aus und gönnten uns jede Menge Delikatessen – besonders schön war dabei, dass man auf einer Terrasse direkt am Fluss sitzen konnte, zudem noch in herrlich bequemen, üppig mit Kissen gepolsterten Sesseln – ich hätte den Tag auch dort verbringen können…. Nach dem ausufernden Frühstück trödelten wir noch in der Lounge herum, versuchten, ins Internet zu kommen und diverse Passwort-Probleme zu lösen – jedenfalls war irgendwann klar, dass die für heute geplante Zugfahrt nach Mahachai nicht mehr klappen würde.
Stattdessen stiegen wir wieder ins Boot und machten uns auf in den Norden von Bangkok, nach Nonthaburi. Um sicher einen Sitzplatz zu bekommen – die Gesamtstrecke dauert über eine Stunde – liefen wir ein kurzes Stück flußabwärts zum Wat Rajsinkorn, dem Startpunkt der Expressboote. Der Tempel ist wunderschön, mit vielen Keramikverzierungen
und direkt hinter dem Wat liegt der Asiatique Markt – das Riesenrad über den Tempeldächern zeigt, wie sehr bei den Thais die Religion ins alltägliche Leben integriert ist….
Wir machten es uns im Boot gemütlich, bekamen sogar noch einen schattigen Platz, und genossen die Fahrt den Fluss hoch. Weil das Expressboot alle paar Minuten irgendwo anhält, dauert die Fahrt insgesamt eine gute Stunde – ist aber sehr unterhaltsam, man sieht eine Menge und erlebt Bangkok mal ganz anders.
In Nonthaburi angekommen, überlegten wir, den Bus nach Pakkred zu nehmen und dann nach Ko Kret überzusetzen – aber zum einen kam der Bus Nr, 32 mal wider nicht, zum anderen würde die Busfahrt nochmal 30-40 Minuten dauert und das würde uns nur wenig Zeit auf Ko Kret lassen. Also gaben wir diesen Plan auf, bummelten stattdessen über den Markt und staunten mal wieder über die Fingerfertigkeit der Thais.
Was hier aussieht wie knackig frisches Gemüse sind Süßigkeiten, eine Art Marzipan mit Glasur überzogen. Sie werden stückweise für 1 Baht (ca. 2,5 Cent) verkauft.
Auch die kleinen Teigtaschen sahen lecker aus…..
Frisch zubereitetes rotes Curry gab es gleich bergeweise.
Auch Zwiebeln und Knoblauch waren keine Mangelware.
Nonthaburi ist so weit weg von Bangkok, dass es dort nicht nur kaum Touristen gibt, sondern sogar noch alte Fahrradrikschas.
Als wir wieder zum Pier zurückschlenderten, bog doch tatsächlich der ausgebliebene Bus Nr. 32 um die Ecke ….
Aber jetzt war es eindeutig zu spät, wir stiegen wieder in ein Expressboot ein – mussten allerdings noch eine Weile warten, bis es los ging, was Gelegenheit bot, die Nachmittagswäsche eines älteren Mannes zu beobachten.
Dann tuckerten wir zurück in die Stadt, stiegen am Oriental Hotel aus, weil wir im Harmonique, einem kleinen skurrilen Restaurant mit guter Küche, vorsichtshalber einen Tisch im Freien reservieren wollten. Das Harmonique ist immer gut besucht und ab 19 Uhr gibt es keine freien Plätze im Hof mehr, sondern nur noch in den zwar schönen, aber etwas muffigen Innenräumen. Der Weg zum Lokal ist zwar im Prinzip leicht zu finden, wenn man von der Hauptstraße kommt, vom Oriental Hotel aus muss man jedoch durch die kleinen Gässchen eines muslimischen Viertels.
Zurück im Hotel reichte es gerade noch für eine Dusche, einen kurzen Mailcheck und die aktuellen Nachrichten, dann mussten wir schon wieder los – unsere Mägen knurrten und freuten sich auf die leckeren Thai-Gerichte, die auf uns warteten.