LAKE DISTRICT
30. Juni – Von den Lochs zu den Lakes
Heute war mehr oder weniger ein reiner Reisetag, die Strecke vom Loch Long in Schottland bis zum Lake Windermere im Lake District (Cumbria) war ziemlich lang – also gibt es nicht sooo viel zu berichten und auch wenige Fotos.
Erstaunlich waren heute die extremen Wetterwechsel – um 8 Uhr strahlender Sonnenschein, beim Frühstück ein Platzregen, dann ein Regenbogen und wenig später wieder Sonne. So ging das heute fast den ganzen Tag, die Temperaturen wechselten ständig – mal hatten wir 17°, dann kam Regen und das Thermometer sank auf 11°…..
Erst als wir an Carlisle vorbei waren, beruhigte sich das Ganze und als wir im Lake District ankamen, lag Ullswater friedlich in der Nachmittagssonne, die Berge spiegelten sich im See.
Wir wollten an den Lake Windermere, dazu mussten wir allerdings zunächst über den Kirkstone Pass, mit knapp 500m der höchste Pass des Lake Districts. Mit einem Gefälle bzw. Steigungen bis zu 25% nicht ganz einfach, und das alles nur mit meist einspuriger Straße…. Aber die Landschaft!!!
Oben auf dem Pass dann ein herrlicher Blick ins Tal – allerdings konnte man den See eher ahnen als sehen….
Noch ein Tässchen Tee im Kirkstone Inn oben auf dem Pass …..
… dann ging es runter ins Tal ….
… nach Bowness am Lake Windermere ins Fair Rigg Guesthouse, wo wir die nächsten drei Tage blieben. Dort hatten wir schon mal übernachtet, und alles war noch genauso behaglich, wie wir es in Erinnerung hatten.
Zum Essen in ein uriges Pub ….
… und dann noch die Abendstimmung am See genießen – was will man mehr!
1. Juli – Am Lake Windermere
Heute war Wandertag – naja, nicht ausschließlich, denn erst mal stiegen wir ins Schiff und fuhren ans See-Ende, nach Ambleside. Obwohl es noch ziemlich frühwar, herrschte auf den Ausflugsschiffen schon Hochbetrieb .
In Ambleside stiegen wir in ein kleines Boot um, das uns zum etwas abseits gelegenen Wray Castle brachte.
Das imposant wirkende Schloss ist jedoch kein Adelssitz, sondern wurde 1840 von einem Arzt erbaut. Im Moment laufen Planungen, dort ein Hotel einzurichten. Vom Schloss aus wanderten wir ca. 4 1/2 Meilen (ca. 7,5 km) bis zur Fähre nach Bowness. Anfangs führte der Weg direkt am See entlang, durch Wiesen, in denen Fingerhut wucherte und Kühe gemütlich im Gras lagen,
Später kletterte der Weg den Abhang empor und verlief meist im Wald. Mit der Fähre setzten wir schließlich ans andere Ufer über und liefen dann nochmal ca. einen Kilometer bis Bowness, wo wir uns erst mal mit Tee und Scones und Blick auf den See stärkten, bevor wir noch ein bißchen durch das malerische Städtchen bummelten.
Der Abend war wunderbar warm und sonnig, zum Essen gingen wir ins “Angel Inn”, das oberhalb des Ortes am Hang liegt und eine wirklich fantastische Küche hat.
2. Juli – Durch die Fells des Lake Districts
Nachdem wir vor zwei Jahren bei strömendem Regen über den Hartknott Pass gefahren waren, wollte Dieter die recht berühmte Strecke auch mal in der Sonne erleben, also machten wir uns auf den Weg. Die Passstraße wurde bereits von den Römern im 2. Jh. angelegt und ist berüchtigt für ihre äußerst engen Haarnadelkurven und extremen Steigungen.
Aber vor dem Hartknott Pass mussten wir erst mal von Ambleside aus auf die andere Seite (wir wollten ihn von Westen nach Osten überqueren) und das hieß, auf “Single Track Roads” – winzigen Sträßchen mit Ausweichstellen – durch eine wunderschöne Landschaft zu fahren. Weil es so eng war und man nirgends halten konnte, ohne sich den Zorn der anderen Autofahrer zuzuziehen, gibt es keine Bilder – aber die Landschaft ist so was von schön und typisch “English Countryside”, dass man fast das Gefühl hatte, in einem Reiseführer zu sein. Kleine Steinmauern grenzten Straßen und Felder ein, überall blühte es, immer wieder winzige Dörfer….
Nach einer längeren Kurverei erreichten wir Dalegarth, von dort fährt die “Ravenglass and Eskdale Railway”, eine Mini-Eisenbahn, zur Küste. Wir hatten mal wieder total Glück, eine kleine Dampflock stand abfahrbereit da, die Passagiere waren alle schon eingestiegen und der Lokführer fütterte die Lok gerade mit Kohlen….
… dann fuhr er los. Auch wir fuhren weiter, den Hartknott Pass hinauf …
… von oben hatte man einen tollen Blick ….
… dann ging es wieder runter in ein Tal
… bevor es ein letztes Mal in die Höhe ging.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir am See – ein bisschen herumlaufen, Kindern beim Plantschen zusehen, Boote beobachten ….
… Rosen bewundern …
Schon wieder neigte sich ein wunderschöner Tag dem Ende zu – wir krönten ihn mit einem Essen im Garten des “Angel Inn”, in dem wieder ziemlich viel los war. Und das Essen war wieder unglaublich gut!
Danach war noch mal ein Spaziergang zum See angesagt, an dem sich die Seevögel gerade zum Schlafen fertig machten.
Auch ansonsten herrschte am See Abendstimmung.
Auf dem Weg zum Parkplatz warfen wir noch einen letzten Blick auf das Angel Inn in der Abendsonne, dann nahmen wir Abschied vom Lake Windermere.