Padang Bai – Kuta/Legian
23. März 2011 – von Padang Bai nach Kuta/Legian
Erstaunlicherweise schliefen wir einigermaßen, obwohl das Bett nicht sonderlich bequem, die Decke uralt und die Kissen klumpig waren. Aber wer braucht schon eine Decke, wenn es so warm ist, dass ein Laken zum Zudecken völlig ausreicht. Die Morgentoilette fiel etwas spärlich aus, das schmuddelige Waschbecken und das wenig einladende “Bad” machten nicht gerade Lust auf ausgiebige Körperpflege, zumal es kein Duschgel gab. Zum Glück hatte ich noch eine Flasche Shampoo, die musste zum Duschen herhalten ….
Das Frühstück war genau das, was sich jeder wünscht, der abnehmen möchte: Kaffee, eine Scheibe Toast mit Marmelade oder ein Pfannkuchen, entweder Fruchtsaft oder etwas Obst, also nichts, was zur Völlerei verführen würde. Heute sollten wir mit Koman weiter reisen, sie kam zusammen mit Uja, als wir mit den Schweizern noch beim Frühstück saßen. Kurzer, aber herzlicher Abschied von Uja sowie von Bernadette und Erich, dann ging’s los.
Erst mal mussten wir wieder ein Stück zurückfahren, denn das Ureinwohnerdorf Tenganan war ja eigentlich gestern schon auf dem Programm gestanden. Eine winzige Straße schlängelte sich durch einen Wald, öffnete sich zu einer Lichtung und da lag das Dorf.
Am Dorfeingang saß ein Mann, der uns stolz seinen weißen Kampfhahn präsentierte, dem er gerade eine Massage verabreichte.
Mit einem jungen Dorfbewohner, der als Führer fungierte, gingen wir durchs Dorf, das noch fast so aussieht wie vor 100 Jahren. Sogar die uralte Schrift, die fast arabisch aussieht, wird hier noch gepflegt.
Wir schauten in Hauseingänge und winzige Gässchen, gingen die grasbewachsenen, grob gepflasterten Wege entlang.
Im Ort wurden schöne Tücher und Sarongs gewebt sowie Körbe geflochten – die Preisvorstellungen waren allerdings derart utopisch, dass ich auf einen Kauf verzichtete.
An der Küste entlang ging es anschließend wieder nach Westen, zum Fledermaus-Tempel Pura Goa Lawah, wo in einer Höhle tatsächlich Tausende von Fledermäusen an der Decke hängen.
Für uns immer wieder irritierend sind die Hakenkreuze, die hier aber als Sinnbild des ewigen Lebenskreislaufes heilig sind. Letzte Station war die alte Gerichtshalle. Hier wurde noch bis ins 20. Jahrhundert Recht gesprochen.
Schauerliche Fresken zeigen, was die erwartete, die das Gesetz gebrochen hatten.
Damit war unsere Bali-Rundreise beendet, gegen 14:30 lieferte Koman uns in unserem letzten Hotel, dem Padma Resort in Legian ab.
23. – 27. März 2011 – Legian
Ich hatte per Email um ein Zimmer im oberen Stock der zweistöckigen Bungalows gebeten, jedoch zur Antwort erhalten, angesichts der Buchungslage könne man das nicht garantieren. Beim Einchecken wurde uns dann mitgeteilt, wir kämen in den Genuss eines Upgrades in ein frisch renoviertes Premier-Chalet – leider, wie sich herausstellte, doch im Erdgeschoss.
Aber das Zimmer ist so schön und geräumig, liegt auch sehr ruhig, so dass wir unsere Terrasse durchaus genießen können.
Von außen war unsere Terrasse kaum zu sehen…
Auch das Bad ist riesig – mit einer Dusche, in der eine Familie Platz hätte ….
Die Zimmer sind in zweistöckigen Gebäuden untergebracht, die in einem sehr schönen und top-gepflegten weitläufigen Park verstreut sind. Auch der Pool ist riesig – und es gibt sogar noch einen zweiten im hinteren Teil der Anlage.
Allerdings ist der Strand eine echte Enttäuschung. Weniger wegen der hohen Wellen, die Baden fast unmöglich machen – das wussten wir ja schon – sondern er ist keineswegs weiß, wie behauptet wurde, sondern eher bräunlich und total schmuddelig. Kein Vergleich mit Thailands Stränden – aber schließlich sind wir ja nicht zum Strandurlaub hierher gekommen, sondern wollten das Land kennen lernen.
Da es fast durchgehend sehr windig ist, fliegen die merkwürdigsten Drachen durch die Luft – besonders gut gefallen haben uns die Drachen in Form eines Schiffes, da denkt man gleich an den Fliegenden Holländer.
Wirklich spektakulär sind hier aber die Sonnenuntergänge – tolle Wolkenformationen machen das Ganze zu einer richtigen Show, wobei sich das Bühnenbild im Minutentakt verändert. Unser Logenplatz waren ein paar wackelige Plastikstühle auf einer Düne, die ein kleiner Balinese pünktlich zum Sonnenuntergang hinstellt und dazu eiskaltes Bintang-Bier serviert. Schöner kann ein Tag nicht ausklingen….
Abgerundet wurden die Abende durch sehr gutes Essen, das es locker mit dem thailändischen aufnehmen kann! Und dann gab es noch ein paar entspannende Massagen, ich erwarb massenhaft Sarongs aus Seide …. und irgendwann war dann auch diese Reise vorbei.
27. März 2011 – Nach 82 Tagen geht es heimwärts …..
Was im Januar mit viel Vorfreude begonnen hat, ist jetzt (fast) vorbei. "Jetzt" bedeutet: Wir sitzen momentan im Flughafen von Kuala Lumpur….. Was heißt sitzen – wir lümmeln uns gemütlich auf weichen Sofas, es gibt Champagner und guten Rotwein, leckere Tapas und verführerische Kuchenstücke, duftenden Reis und scharfes Curry. Wir könnten uns auch noch eine Massage gönnen oder vor dem Flug noch mal duschen….
Nein, wir haben nicht im Lotto gewonnen (leider), sondern haben einen kleinen Teil unserer mit Malaysia Airlines erflogenen Meilen in einen Zugang zur Business Class Lounge eingetauscht. Eigentlich wollte ich die Meilen ja für ein Upgrade in die Business Class im Flieger verwenden, aber die Dame am Ticket Counter zog nur die Augenbrauen hoch, als sie unser Billig-Ticket für die Economy Class sah und meinte schnippisch, von einem sooooo billigen Ticket aus könne man kein Upgrade bekommen.
Was soll’s – in der Lounge war man weniger pingelig und jetzt sitzen wir hier und es gibt nicht nur lecker zu essen und zu trinken, sondern endlich auch mal wieder ein funktionierendes W-Lan!!!!!
Wir mussten bereits um 12:00 von Bali abfliegen, sind schon seit 15:30 in Kuala Lumpur und fliegen erst um 23.50 weiter nach Frankfurt. Deshalb lohnte sich die kleine Investition schon – über 8 Stunden in einem Flughafen herumsitzen, wird sonst wirklich zum Härtetest. Zuerst hatten wir überlegt, noch einen Abstecher in die Stadt zu machen, aber die Fahrzeit beträgt ca. 40 Minuten und außerdem müssten wir dann zweimal durch die Immigration – das hat uns dann doch davon abgebracht.
Jedenfalls ist so eine gemütliche Lounge ein recht guter Abschluss für eine rundum tolle Reise und wir hoffen jetzt auf einen ruhigen Flug nach Frankfurt. Morgen, am 28. März, sind wir wieder zu Hause und hoffen, dass uns der Temperatursturz nicht allzu sehr treffen wird.
In einigen Tagen wird es vielleicht noch eine Retrospektive geben – da hat sich doch einiges angesammelt, was reflektiert und bewertet werden will … aber alles in allem war es eine wunderbare Reise!
Wir sind im übrigen schon wieder voll in der Planung – im Juni geht es nach Schottland und Yorkshire!!!!!!