INDONESIEN (Bali)
14.03.2011, 14:00 Uhr – Flughafen Singapur
Wir hatten die Wahl – entweder in ca. 5 Stunden direkt von Phuket nach Bali oder mit Zwischenlandung in Singapur, das dauert dann ca. 9 Stunden. Aaaaber – bei der kurzen Version ging Flug schon um 6:20, also Aufstehen um 3:30, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Vor 20 Jahren hätten wir einfach durchgemacht und wären wohl gar nicht ins Bett gegangen, aber inzwischen ….
14.03.2011, 21:30 Uhr – Hallo Bali!
Wir haben es geschafft – zwar mit ziemlicher Verspätung und da online Check-In nicht möglich war, mussten wir die Plätze nehmen, die beim Check-In am Schalter noch frei waren, und das waren die verhassten Sitze in der Reihe vor dem Notausgang, wo man die Lehnen nicht zurückstellen kann!!! Also 2 1/2 Stunden aufrecht sitzen ….
Aber die waren irgendwann auch mal rum, kurz nach 19:00 landeten wir auf Bali. Dort war es bereits stockfinster. Unsere Uhren standen noch auf 18:00 Uhr, Phuket ist eine Stunde hinter Indonesien, da weiter westlich.
Es hatte offenbar heftig geregnet, überall standen Pfützen, aber die Regenzeit ist ja noch nicht vorbei.
Bei der Immigration hatten wir Riesenglück: Durchs Internet vorinformiert, hatten wir 25$ pro Person griffbereit in der Hand und steuerten bereits auf den Schalter zu, an dem man die Visagebühr bezahlen musste, als unsere Mitflieger noch orientierungslos durch die Halle irrten. Und auch am Visaschalter ging es schnell. Da unsere Koffer schon auf dem Karussell rumschwirrten, als wir dort ankamen, schafften wir es, vor dem allgemeinen Ansturm aus dem Terminal rauszukommen.
Alle Versuche, uns Hotels, Taxis, Sightseeing anzubieten, ignorierend und unter Missachtung der zahlreichen Moneychanger, die ihre Dienste anboten, steuerten wir ins Freie und gleich nach rechts, wo – wie wir ebenfalls dank Internet wussten – ein paar Geldautomaten sein sollten. Leider hatte ich nur noch sehr verschwommene Vorstellungen vom Wechselkurs, aber eines hatte ich mir gemerkt: Nur an Automaten gehen, die 100.000er Scheine enthalten (das sollte angeblich per Aufkleber mitgeteilt werden) und immer den Höchstbetrag abheben.
Und tatsächlich, die Automaten waren rechts vom Ausgang in einem kleinen verglasten Raum, drei Stück und auf jedem stand tatsächlich drauf, mit welchen Geldscheinen sie bestückt waren! Im Handumdrehen mutierten wir zu Millionären, zogen 2 Millionen Rupien aus dem einen und 2,5 Millionen aus dem anderen Automaten (insgesamt ca. 350 € – wir müssen ja unseren Guide Uja noch bezahlen). Und als sich dann noch ein Taxifahrer fand, der den offiziellen Taxipreis von 95.000 RP unterbot, schlugen wir zu.
Viel erkennen konnten wir in der Dunkelheit nicht, der Verkehr war heftig, Häuser und Läden am Straßenrand erinnerten an Malaysia. Unser Hotel befindet sich nicht in einem gewachsenen Ort, sondern – das wussten wir bereits – in dem ausschließlich für Touristen angelegten Gebiet von Nusa Dua. Eingebettet in eine üppige Parklandschaft steht dort eine Reihe von Hotels direkt am Strand – das Ganze wurde nach den Anschlägen vor einigen Jahren hermetisch von der “normalen” Welt abgeriegelt.
Wir hatten lange mit uns gerungen, ob man in so ein “Touristen-Ghetto” gehen soll, aber letztlich waren es die unschlagbar günstigen Hotelpreise der dortigen Luxushotels, die Aussicht auf einen der wenigen ruhigen Strände Balis und die Tatsache, dass man dort tatsächlich im Meer baden kann, was an vielen anderen Küsten wegen hoher Brandung oder trübem Wasser oft nicht möglich ist.
Unser Hotel, das Westin, wird gerade komplett renoviert (und ist deshalb sehr günstig) – und unser Zimmer ist tatsächlich brandneu, allerdings eher klein und sehr sachlich eingerichtet, keine Spur von Bali.
Außerdem scheint der Innenarchitekt leicht sadistisch veranlagt gewesen zu sein bzw. die Form deutlich über die Funktion zu stellen – ein riesiges Bad (sehr schön, mit Fenster), aber außer am Türgriff keine Möglichkeit, ein nasses Handtuch aufzuhängen. Die Temperatur in der Dusche wählt man mit einem runden Edelstahlknopf, an dem seifige Finger permanent abrutschen, die Dusche befindet sich ohne jede Abtrennung vor der Badewanne, die Glastür zum restlichen Bad ist nicht dicht – man setzt also beim Duschen immer einiges unter Wasser! Architekten und Innenarchitekten sollten zwangsweise immer eine Weile in dem wohnen müssen, was sie da so entworfen haben!
Was wir beim ersten Blick draußen sahen, war ausgesprochen schön – das Wasser schimmerte klar im Mondschein, ringsum üppigste Tropen-Vegetation … wie’s bei Tag aussieht, werden wir erst morgen sehen…
Nett ist außerdem, dass man in der Hotellobby täglich 2 Stunden lang kostenlos WLan nutzen kann – zwar nicht gerade Hochgeschwindigkeit, aber für Mails und Blog-Beiträge freischalten,wird es hoffentlich reichen … und auch, um die immer verheerenderen Informationen aus Japan abzurufen.
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