11. Februar – Wir wechseln das Land: Von Kambodscha nach Laos
15. Februar 2013Um 6:30 wird es hier gerade so langsam mal hell, aber was hilft’s, wir müssen raus. Chee stand schon um 7:45 wartend vor der Gartentür und war sehr froh, dass wir noch früher als vereinbart bereit waren. Als kleines Dankeschön machte er noch mal einen Schlenker am Angkor Wat vorbei, der im frühen Morgenlicht auch nicht schlecht aussah.
Der Weg zum Flughafen ist kur, knapp 20 Minuten, dann waren wir da und nahmen Abschied von Chee und Siem Reap. Neben einem Trinkgeld in US-Dollar übergab ich Chee auch meine restlichen Riel, viel war es nicht mehr, denn man zahlt hier überwiegend mit US-Dollar. Das Land hat ein bestens funktionierendes Zwei-Währungs-System, der Dollar rangiert gleichberechtigt neben dem Riel und das Ganze wird noch dadurch erleichtert, dass es einen von allen Währungsschwankungen unabhängigen festen Wechselkurs von 4000 Riel:1 $ gibt. Bezahlen kann man, wie man will und egal, wie etwas ausgezeichnet ist: Kostet etwas z.B. 1,50$, so blättert man entweder 2$ hin und bekommt 2000 Riel zurück, oder zahlt 1$ und 2000 Riel oder man legt gleich 6 000 Riel auf den Tisch. Wenn man’s mal kapiert hat, ist es sehr einfach….
Ein günstiges Reiseland ist Kambodscha außerdem – ein frisch gezapftes Bier (ca. 0,35l) kostet zwischen 0,50-1,00$, eine warme Mahlzeit bekommt man für 1,50-4$, nur importiertes Rindfleisch (Steaks) ist teurer – aber wer isst das hier schon …
Egal – wir mussten/wollten weiter und checkten ein. Wir hatten in Siem Reap einen der Flüge aus unserem Discovery Airpass umgebucht (eine sehr nervige Geschichte – das nur am Rande. Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Discovery Airpass von Bangkok Airways zu kaufen, sollte sehr sicher sein, dass er seine Reisepläne und damit die Route nicht kurzfristig ändern will ….) und deshalb ein neues Ticket mit neuem Buchungscode und neuer Ticketnummer erhalten. Wir legten Tickets und Pässe hin und bekamen nach einer Weile Pässe, Bordkarten und außerdem noch Einreiseformulare usw. zurück. Was wir nicht zurück bekamen (und was ich leider erst Stunden später merkte) war das Ticket – auf dem standen aber noch unsere beiden weiteren Flüge und wir hatten blöderweise nicht mal den Buchungscode notiert!
Aber erst mal kamen wir in Pakse an, teilten uns mit zwei Backpackern ein Taxi (denn die gibt es hier ausschließlich in Form von Minivans und sie kosten hier immer 10$, egal, wie viele Passagiere drin sitzen – also gingen wir gerne auf das Angebot der beiden Belgier ein, uns ein Taxi zu teilen), waren 10 Minuten später in der Residence Sisouk – und vom ersten Moment an total begeistert! Ein 4-stöckiges Kolonialgebäude mit einem netten Straßencafé im Erdgeschoss.
Innen wirkte alles eher wie ein großes Wohnhaus als wie ein Hotel. Dunkle, blankgewienerte Holzböden, ein uralter französischer Lift mit Gittertüren, der seeeehr langsam und mit asthmatischem Gekeuche in die Höhe schwebte.
Auch im Treppenhaus und im Flur dominierte dunkles Holz, überall frische Blumen und schöne Bilder.
Unser Zimmer hell, blitzsauber, sehr einladend.
Auch das Bad war hell, mit einer runden Duschkabine – und entgegen einiger Behauptungen bei Tripadvisor roch es frisch nach gebügelter Wäsche und sonst nichts …
Wir setzten uns erst mal unten ins Café (es war ja erst kurz vor 12 Uhr) und ich süffelte mich durch die Getränkekarte.
Nein, das ist kein Cocktail, sondern ein Peppermint Soda – sehr frisch. Im leeren Glas rechts war kurz vorher noch ein Limetten-Drink. Während wir uns unseren Drinks widmeten, sahen wir, dass direkt gegenüber eine Zweigstelle von Lao Airlines war! Also nix wie rüber und die Situation geschildert. Die Dame war nett und sehr mitfühlend, konnte aber – zumindest heute – nichts tun, weil das gesamte Computersystem gecrasht war. Sie versicherte uns aber, dass sie am Tag unseres Fluges nach Luang Prabang selbst beim Check-In sein würde und dafür sorgen werde, dass wir mitkommen. Bloß – wir hatten ja noch einen weiteren Flug…. Erst mal kopierte sie unsere Pässe, dann gab ich ihr meine Visitenkarte mit der Emailadresse und bat sie, doch bitte eine Kopie des Tickets zu mailen …. Was sie auch versprach (und einhielt, denn am nächsten Tag war die Kopie im Posteingang!)
Nachdem dieses Problem gelöst war, ging es an die Geldbeschaffung – und wir mutierten mal wieder zu Millionären! Allerdings spuckte der Automat nicht mehr als 1 Mio Kip aus (ca. 95€) – das war aber schon eine Verbesserung gegenüber früheren Zeiten, wo meist bei 700.000 Kip Schluss war. Aber da die Preise hier sehr niedrig sind, reicht das Geld eine Weile.
Allerdings nicht, wenn man noch Ausflüge machen will. Wir wollten morgen aufs Bolaven Plateau, wo wir vor einigen Jahren schon mal waren (damals im Auto mit Chauffeur). In einer kleinen Agentur wurde ein Trip mit einem Minibus für 15.000 Kip angeboten, also knapp 15 € pro Person, das klang nicht schlecht. Uns wurde versichert, dass maximal 9 Personen teilnehmen würden, also buchten wir und sollen morgen um 8:00 vor unserer Residence abgeholt werden.
Nachdem jetzt alle Aufgaben erledigt waren, kam das Sightseeing. Pakse ist eine Stadt, deren Charme (falls sie welchen hat) weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick erschließt. Aber es gibt einen sehr schönen Tempel, den wir uns ansahen. Eine Mischung aus Alt und Neu – ein wunderbarer alter Wat, eingerahmt von Bougainvilleas …..
.. daneben viel Gold …
.. aber auch viel Ruhe …
Und im Inneren bunte Fresken, die das Leben Buddhas illustrierten.
Zurück im Hotel schauten wir uns noch das Restaurant/die Lounge im Dachgeschoss an, der Blick ging über die Dächer der Stadt bis zum Mekong.
Wir hatten aber noch ein paar weitere Aufgaben zu erledigen – schon wieder war schmutzige Wäsche vorhanden, wir wollten auch unsere roten Angkor-Flecken bei einer der besten Wäschereien in Laos los werden (direkt gegenüber vom Pakse-Hotel – falls mal jemand in diese Ecke kommt ..) und außerdem unsere etwas müden Knochen mal wieder durchmassieren lassen. Wäscherei und Massage lagen Tür an Tür, also gaben wir erst mal die Wäsche ab und begaben uns dann in die wirklich kundigen Hände eine Masseurs und einer Masseurin, die (nicht ganz schmerzfrei, aber wohltuend) diverse Knoten in Muskeln und Sehnen lockerten.
Und dann war es schon Zeit für eine Dusche (das Massageöl musste wieder runter!) und anschließend ein kühles Beer Lao an der Uferpromenade. Die Bedingungen für Westeuropäer waren hier zwar etwas erschwert, denn die Stühlchen würden bei uns allenfalls in einem Kindergarten oder einer Grundschule aufgestellt, aber wie man sieht, kann man sich arrangieren…
Mehr als ein Bier trauten wir uns dort allerdings nicht zu, zum Essen gingen wir lieber wieder zurück zur Residence Sisouk, wo wirklich leckere (und ziemlich scharfe) laotische Küche serviert wurde.