23. Februar – Traumlandschaft um Vang Vieng
26. Februar 2013Meine Hoffnung, die Berge bei Sonnenaufgang in rotes Licht getaucht zu sehen, erfüllte sich nicht – am frühen Morgen war es so diesig und bewölkt, dass ich mutlos wieder ins Bett kroch. Das Internet funktionierte weiterhin nicht, also konnten die Blogbeiträge nicht online gestellt werden …. stattdessen gab es noch eine kleine Mütze Schlaf.
Als wir dann aber so gegen 9 Uhr wirklich aufstanden, waren die Wolken weg und ein sonniger klarer Morgen mit toller Sicht lag vor uns. Von der Restaurant-Terrasse hatte man einen guten Blick über den Fluss – und den genossen wir beim Frühstück.
Wir wollten die Gegend etwas mehr erkunden und liehen uns ein Motorrad – leider waren wir etwas spät dran, so dass die besten bereits weg waren und wir mit einem leicht ramponierten Gerät zufrieden sein mussten. Bevor es ins Umland ging, buchten wir aber noch schnell den Minibus zurück nach Vientiane für morgen – wieder für knappe 5€ pro Person.
Dann fuhren wir die Landstraße (hier hochtrabend “Highway 13” genannt) nach Norden. So richtig viel zu sehen gab es da allerdings nicht, die Straße führt leider nicht am Fluss entlang. Wir fuhren zwar ein paar kleine staubige Stichstraßen runter zum Fluss, aber als die Straße nach ca. 15 km wegen Bauarbeiten zur Staubpiste wurde, drehten wir um und kehrten in einer kleinen Kneipe am Fluss ein. Überall war es total ruhig, nur ab und zu tuckerte ein kleines Boot den Fluss entlang.
Frisch gestärkt überquerten wir die Brücke neben unserem Hotel – wir wollten zur Tham Phou Kham Höhle und der direkt davor liegenden berühmten “Blue Lagoon”. Zwar interessierte uns die Höhle nicht (obwohl uns reichlich davon vorgeschwärmt worden war, aber Höhlen mag ich nun mal nicht ….), aber die blaue Lagune wollten wir schon mal sehen. Also ging es erst mal über die (für Ausländer gebührenpflichtige) Brücke.
Von der Brücke aus hatte man weitere wunderbare Ausblicke, dieses Mal in die andere Richtung.
Bis zur Höhle sollten es 7 km sein, der Weg war ein steiniger, staubiger Feldweg, aber Dieter und der Roller meisterten die Strecke bestens. Und die Landschaft war schlichtweg grandios! Ein breites Tal, rechts und links gesäumt von den skurrilen Bergen – wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus!
Kleine Dörfer säumten den Weg, Kühe kreuzten ihn
– und immer wieder Hinweise auf Reparaturwerkstätten, die Reifen flickten ….
Schließlich waren wir am Ziel, entrichteten den geforderten Eintritt und staunten dann über das tatsächlich unerklärlich blaue Wasser des Flusses.
Es war ein Riesenauftrieb dort, Dutzende junge Leute plantschten herum, sprangen von den Bäumen ins Wasser oder lagerten auf der Wiese und tranken Bier. Hier bekam man eine Ahnung davon, wie es früher in Vang Vieng gewesen sein muss….
Etwas bizarr mutete eine Gruppen von Mönchen an, die mitten durch die spärlich bekleidete Menge gehen mussten – sie waren in der Höhle gewesen, in der sich eine Buddha-Statue befindet, für die Laoten ein heiliger Ort, der dieses Remmidemmi eigentlich nicht verdient hat….
Wir begnügten uns mit Wasser und Cola und machten uns dann langsam wieder auf den Rückweg.
Als wir zurück am Fluss waren, war es erst kurz nach 15 Uhr. Wir sahen eine Menge schmaler langer Boote am Ufer liegen und ein Schild, auf dem eine Stunde Bootsfahrt für 80.000 Kip angeboten wurde. Wir schlugen zu, saßen Minuten später in einem der kleinen Boote und fuhren den Fluss hinauf. Der Bootstrip war einfach unglaublich – das Wasser ist glasklar, der Fluss so seicht, dass man die Kalksteinfelsen fast mit der Hand berühren konnte. Eine Menge Felsen ragten auch aus dem Wasser, der Bootsmann musste teilweise ziemlich vorsichtig manövrieren.
Die Bergkulisse im warmen Licht des Nachmittags, das leise Tuckern des Motors …. es war wunderschön. Allmählich kamen uns auch die ersten Tuber entgegen, sie saßen in dicken Reifen, viele mit einer Flasche Bier bewaffnet, und ließen sich langsam den Fluss runtertreiben.
Aber auch eine Menge Kajaks waren unterwegs.
Wir genossen die Fahrt eine Stunde lang, dann stiegen wir wieder aufs Motorrad um und fuhren zurück ins Hotel – wir hatten beide eine Dusche dringend nötig.
Zum Sonnenuntergang folgten wir einer Empfehlung von Brigitte, die die Terrasse des Ban Sabai als besten Aussichtspunkt gepriesen hatte. Und wir mussten zugeben – man sitzt dort wirklich absolut traumhaft! Das Licht wurde immer weicher, in der Ferne schwebten zwei Ballons …
… das Bier war frisch ….
…. die Kulisse unglaublich …
… und der Sonnenuntergang wunderschön kitschig!