22. Januar – Fischmarkt und rote Dünen
23. Januar 2013Nein – das ist KEIN Sonnenuntergang, sondern der Sonnenaufgang! Wir waren heute schon um 6 Uhr auf den Hufen, denn Dieter wollte unbedingt zum Fischmarkt nach Phan Thiet, ca. 20 km von uns entfernt. Damit man dort überhaupt noch etwas mitbekommt, muss man früh hin – 6 Uhr war schon eher spät, aber noch früher hätte bedeutet, bei Dunkelheit fahren zu müssen. Und ausserdem war der Tank unseres Roller so gut wie leer und die Tankstellen machen auch erst um 6 auf….
Also machten wir uns – ohne Frühstück, das gibt es erst ab 7 Uhr! – auf und fuhren nach Phan Thiet. Am Ortseingang stehen ein paar kleine Fischsoßenfabriken – Nuoc Mam ist eine der wichtigsten Zutaten der vietnamesischen Küche, der Geruch ist jedoch wirklich atemberaubend! Die bräunliche, sehr intensiv riechende Soße wird hauptsächlich aus Sardellen und anderen kleinen Fischen, sowie Salz, Zucker und Wasser hergestellt, manchmal werden noch Austern oder Shrimps dazu gegeben. Das Ganze gärt dann mehrere Monate vor sich hin …. In fast allen Ländern Südostasiens gibt es Fischsoßen, offenbar kannten bereits die alten Römer etwas ähnliches.
Den Fischmarkt fanden wir ohne Probleme – wofür gibt es Google-Maps…. Er liegt an der Mündung des Flusses Song Ca-Thy, hunderte von farbenprächtigen Fischerbooten liegen dort im Fluss…
.. und dazwischen schaukeln noch jede Menge kleinere Boote herum, die oft stehend gerudert werden.
Der Markt war schon in vollem Gange, kleine Fische oder zurechtgeschnittene größere waren bereits zum Trocknen auf Gittern ausgebreitet…..
… große Fische lagen auf Eis …
… das ein Stück weiter hinten als große Blöcke angeliefert und in lauten altmodischen Maschinen zerkleinert und in Säcke gefüllt wird.
Herumliegende Reste fegen Frauen zusammen, die das Abfall-Eis zur Kühlung ihrer Fische verwenden.
Überall wurde gekauft und verkauft,
Geld gezählt ….
Immer wieder zeigten sich vor allem die Frauen richtig begeistert, dass ich sie fotografierte – so viel Aufmerksamkeit bekamen sie sicher selten und sie setzten sich gerne in Pose.
Andere waren zu beschäftigt, keine Zeit für Fotografen…
Oder nicht in der richtigen Stimmung…
Wir verbrachten eine gute Stunde auf dem Markt, danach ging’s nach Hause, zum Frühstück.
Nachdem wir aber nun schon mal einen Motorroller hatten, musste der auch ein bisschen bewegt werden und nachmittags zogen wir wieder los, dieses Mal in die andere Richtung. Vor dem Fischerdorf Mui Ne liegen zahllose Fischerboote im blauen Meer, ein malerischer Anblick.
Die runden Dinger unten am Strand sind übrigens keine Körbe, sondern Boote. Diese runden Korbboote sind eine Art Wahrzeichen der südlichen vietnamesischen Küste. Sie werden nur mit einem Paddel bewegt, mit dem stehend gerudert wird.
Aber unser eigentliches Ziel waren nicht die Boote, sondern die roten Dünen von Mui Ne. Ein paar Kilometer landeineinwärts erstreckt sich eine gewaltige Dünenlandschaft, direkt bei Mui Ne haben die Dünen eine rote Farbe, weiter im Inland gibt es auch riesige weiße Dünen.
Um überhaupt einen Überblick zu bekommen, muss man hochklettern, denn von der Straße aus sieht das Ganze eher unspektakulär aus. Oben angekommen, wird man dann aber mit einer Landschaft belohnt, wie man sie eher im nördlichen Afrika vermutet hätte.
Einige junge Leute versuchten, die Dünen mit Plastikbrettern runter zu rutschen – so richtig funktioniert hat es allerdings nicht.
Da es langsam Abend wurde, machten wir uns auf den Weg nach Hause, denn bei Dunkelheit, wenn auch jede Menge mehr oder weniger betrunkene Touristen mit Motorrädern unterwegs sind, ist es auf Mui Nes Straßen nicht ganz ungefährlich.
Wenn Ihr schon wieder aufgestanden seid oder gerade aufsteht, lese ich vor dem Zu-Bett-Gehen mit Freude Euere Berichte, dabei Bekanntes in Erinnerung rufend oder Neues kennen lernend.