2012 ENGLAND
Unsere Koffer setzen keinen Staub an
16. April 2012
…. denn wir stecken schon wieder mitten in der Planung für die nächste Reise.
Zwar geht es Anfang Mai erst mal für ein paar Tage nach Dresden – das zählt aber eher als Ausflug und nicht als richtige Reise!
Aber im Juni wird ernsthaft gepackt: Vom 16. Juni bis 8. Juli wollen wir nach Südengland – dahin, wo England wie ein riesiges begehbares Bilderbuch ist und die Rosamunde-Pilcher-Filme entstehen, dahin, wo es strohgedeckte Cottages und wuchtige Kathedralen gibt, stattliche Herrenhäuser und verwunschene Gärten, romantische Schlösser und formelle Parks – aber vor allem viel Natur und den wunderbaren Küstenwanderweg, den Coast Path, der sich praktisch die gesamte Küste Südenglands entlang zieht und von dem wir schon beachtliche Strecken kennen. Zwar ist meine Fitness im Moment noch in einem ziemlich kläglichen Zustand – nach monatelanger Faulheit muss hier erst mal wieder Aufbauarbeit geleistet werden, aber das wird schon noch ….
Von Calais aus werden wir den Kanal überqueren, bleiben dann erst mal zwei Tage in der Nähe von Salisbury, bevor es für 4 Tage in die „South Hams“, dem südlichsten Zipfel Devons geht. Danach verbringen wir 10 Tage in Cornwall: Zuerst im kleinen Fischerdorf Mevagissey, danach geht es in die Künstlerstadt St. Ives, die vor allem für ihr wunderbares Licht berühmt ist, bevor wir weiter nach Norden ziehen, nach Wadebridge, einer kleinen Stadt, die eine Art Scharnierfunktion zwischen Moor und Meer hat.
Zum Abschluss werden wir 3 Tage an der Küste von Nord Devon, in Woolacombe, verbringen, bevor es schließlich nach Dover zur Fähre geht – davor liegen noch zwei Übernachtungen in Kent.
Die Reiseroute (Karte) ist in Arbeit und wird in Kürze eingestellt.
Das „Sloop Inn“ in St. Ives, unsere Lieblingskneipe, seit 1386 an dieser Stelle – wir kehren dort aber erst seit ca. 20 Jahren regelmäßig ein
Der Hafen von Porthleven – Kulisse in etlichen Pilcher-Filmen
Küstenwanderweg in Cornwall
Die Routenkarten sind online!
18. April 2012
Auch wenn es dieses Mal etwas komplizierter war, weil bei Google-Maps plötzlich nur noch maximal 7 Stationen im Routenplaner eingegeben werden können, sind die Karten jetzt unter „Landkarten/Routen“ eingestellt. Allerdings musste ich die Route in zwei Teile teilen – ich glaube, mit dem Thema “Karten einbetten” muss ich mich mal noch näher beschäftigen……
Immerhin hatte ich bei der Auswahl unserer Unterkünfte mehr Erfolg und die meisten Betten sind uns schon sicher – wobei die Auswahl wirklich sehr schwierig war, denn es gibt wirklich soooo viele tolle B&B’s in England! Schon unser erstes Ziel ist ein kleiner Traum – „Little Langford Farmhouse“ klingt ziemlich bescheiden, sieht aber aus wie ein kleines Schloss.
Auch in den South Hams, Devons südlichstem Zipfel, zwischen Dartmouth im Osten und Plymouth im Westen, wohnen wir auf einer Farm. „Higher Beeson“ ist ein kleines Juwel, völlig abgelegen, schwierig zu finden, aber einfach wunderschön, mit riesigem parkähnlichem Garten und sehr gemütlichen Zimmern. Die Gegend kennen wir schon gut, sie ist wunderschön und man ist ebenso schnell am Meer wie im Moor.
Nach Mevagissey in Cornwall wollten wir nicht nur, weil das kleine Fischerdorf sehr hübsch ist, sondern weil auch während unseres Aufenthalts „Feast Week“ ist, ein buntes Spektakel mit Fischerboot-Rennen, Umzügen und vor allem einem riesigen Angebot an leckeren Fischgerichten. Leider sind in dieser Zeit auch die Unterkünfte etwas knapp, deshalb sind wir ins NachbardorfPentewan ausgewichen, wo wir im kleinen B&B „The Ancient Shipbrokers“ übernachten werden.
In St. Ives sind Unterkünfte im Sommer knapp und teuer, deshalb waren wir sehr glücklich, dass bei Lulu und David in ihrem B&B „Hindon Hall“ in Lelant, 2 km vor St. Ives, noch ein Zimmer frei war! Auch für die weiteren Stationen in Nord Cornwall, Dord Devon und Kent sieht es gut aus…..
Bloß Calais ist wieder eine Katastrophe! Das einzig halbwegs nette Hotel ist schon ewig ausgebucht, das romantische Guesthouse “Le Circle des Malines”, wo wir schon einmal waren, hat nur noch ein Zimmer unterm Dach und alles andere ist entweder völlig überteuert oder extrem schäbig….. Bleibt wohl doch bloß das Holiday Inn….
Fertig mit Planen und Organisieren
3. Mai 2012
Sogar die Fähre ist inzwischen gebucht – den Schnäppchen-Preis von 42 € für die Überfahrt mit PKW und 2 Personen von Calais nach Dover wollte ich mir nicht entgehen lassen. Am Sonntag, 17. Juni, um 9:50 setzen wir über, die Nacht davor werden wir im Holiday Inn in Calais verbringen.
Aber schon die nächste Nacht in der Nähe von Salisbury in Little Langford wird (hoffentlich) ein Traum – auf einer Farm, die eigentlich ein Schloss ist. Von dort aus wollen wir nicht nur Salisbury undStonehenge mal wieder besuchen, sondern auch einen der berühmtesten Gärten Englands,Stourhead, ein Meisterwerk von Henry Hoare II “The Magnificent”.
Stourhead Garden
Inzwischen habe ich auch die letzten Bed & Breakfasts gebucht.
Von St. Ives werden wir in den Norden Cornwalls fahren, in die Nähe von Padstow, wo wir Anfang der 90er Jahre oft waren. Unser damaliger Standort, Molesworth Manor in Little Petherick, ist inzwischen leider völlig überteuert – die früheren Inhaber, Peter und Heather, haben das Haus verkauft und die Preise sind seither explodiert.
Deshalb werden wir dieses Mal in Wadebridge wohnen, im Brookdale Bed & Breakfast. Wadebridge liegt sehr günstig und ist ein nettes kleines Städtchen. Von da aus wollen wir unter anderem nachTintagel und Boscastle. Tintagel kennt jeder, der mit der Artus Sage vertraut ist – er soll dort geboren sein, Boscastle ist berühmt-berüchtigt für seine Hexen. Zwischen den beiden Dörfern verläuft eine der schönsten Strecken des kornischen Küstenwanderweges.
Tintagel
Von dort aus geht es weiter nach Nord Devon – auch hier haben wir eine schöne Unterkunft gefunden: In Woolacombe, an der atlantischen Westküste Devons. Das Surf View Guesthouse liegt begnadet, mit Blick auf den Atlantik und Lundy Island.
Damit der Heimweg nicht zu lang wird, werden wir noch einen Stopp in Kent einlegen, in Chart Sutton – das kennt natürlich kein Mensch, ist ein winziges Dorf in der Nähe von Maidstone und liegt strategisch günstig, denn sowohl Leeds Castle – “The Lovliest Castle in the World” (mit Ausnahme des Heidelberger Schlosses natürlich ….) als auch Sissinghurst sowie einige andere Gärten und Schlösser sind von da aus gut erreichbar. Das kleine B & B Chart Hill Cottage haben wir über Tripadvisor gefunden – es wird dort hoch gelobt und mein erster Kontakt mit Maggie, der Besitzerin, war auch sehr freundlich und nett. Wir werden im “Orchard Room” schlafen – mit weitem Blick über das Land.
Irgendwie läuft’s gerade nicht so, wie ich will …
12. Juni 2012
Erst mal hab ich in den letzten Tagen/Wochen ziemlich viel mit anderen Layouts für den Blog herumexperimentiert – mit dem Ergebnis, dass Bilder verrutscht sind, Texte verschwunden, die Auflösung der Bilder scheint mit jedem neuen Theme schlechter zu werden …. und mein Frust wuchs ins Unendliche.
Also behalte ich fürs Erste mal das derzeitige Theme bei, auch wenn mir da manches nicht gefällt und es erheblich Besseres gibt. Aber leider habe ich nur äußerst begrenzte HTML-Kenntnisse und wage mich deshalb nicht so ohne weiteres an Themes, bei denen etwas mehr Knowhow gefragt ist ….
Tja, und dann hab ich doch tatsächlich fast vergessen, die Fähre für die Rückfahrt zu buchen – und die ist natürlich inzwischen prompt teurer geworden. Aber immerhin haben wir jetzt ein Ticket, das uns sogar jeweils 2 Stunden nach vorne und hinten Spielraum gibt, d.h., falls wir früher kommen oder zu spät, werden wir trotzdem mitgenommen – falls die Fähre nicht voll ist.
Und last but not least – das Wetter!!!! Irgendwie hat sich über England ein Serientief festgesetzt und ich mag den Wetterbericht gar nicht mehr anschauen, so gruselig ist es… Nichts als Regen in Südwest-England, Überflutungen, Erdrutsche….
Aber da wir in den letzten 20 Jahren eigentlich noch nie wirklich anhaltend schlechtes Wetter hatten, bleiben wir (verhalten) optimistisch und hoffen aufs Beste. Vorsichtshalber hab ich mir aber doch ein Paar wasserdichte Schuhe gekauft und auch in eine neue Regenjacke investiert – und nachdem es beim heutigen Tennisturnier in Queens nur 11°C hatte, wurden auch ein, zwei dicke Pullis aus dem Winterquartier ausgemottet und kommen mit.
Und im schlimmsten Fall hilft uns der National Trust – mit unserer Mitgliedskarte können wir hunderte von Schlössern, Herrenhäusern und sonstigen trockenen Orten besuchen. Es wird schon werden – und wer weiß, vielleicht ändert sich das Wetter ab Sonntag ja schlagartig????
Wenn irgendwo der Wurm drin ist …
14. Juni 2012
… naja, der Wurm war jetzt nicht wirklich groß und eigentlich war es ja auch unheimlich nett von Maggie, der Gastgeberin von Chart Hill Cottage, dass sie uns vorgewarnt hat. Trotzdem …. das Ergebnis war, dass ich zwei Tage vor der Abreise noch nach einer neuen Unterkunft suchen musste.
Gestern kam nämlich eine Mail von Maggie, in der sie uns mitteilte, dass ihre Nachbarn genau für die Nacht , in der wir bei ihr wohnen wollten, eine Riesenparty geplant haben…. mit Jazzband und Tanz, bis mindesten 1 Uhr nachts. Und weil das alles quasi nebenan stattfindet, würde es ziemlich laut werden….
Wären wir 20 Jahre jünger, hätten wir vielleicht gefragt, ob wir nicht einfach mitfeiern können. Aber wir müssen am folgenden Tag erst mal zur Fähre nach Dover und dann fast 700 km bis nach Hause fahren – da wäre eine ruhige Nacht zuvor schon nicht schlecht .
Maggie bot uns an, unser Zimmer zu stornieren – aber zunächst mussten wir ja mal was anderes finden, und das an einem Wochenende! Ohne Internet wäre das eine mittlere Katastrophe gewesen, so hat es nur ein paar Stunden gedauert, bis wir ein Zimmer auf einer wunderbaren und völlig abgelegenen Farm hatten (garantiert keine Party nebenan, weil es dort nur Rehe gibt….)
Bishopsdale Oast ist ein Haus aus dem 17. Jh.,mit den charakteristischen Türmchen, in denen früher Hopfen getrocknet wurde. Weit und breit ist sonst nichts – nur Natur, aber dafür sind die Gastgeber sehr nett.
Noch ein Tag voller Packstress – wohin bloß mit den vielen warmen Sachen, die ich im Moment für unentbehrlich halte … früher war ich wesentlich optimistischer, hab einfach darauf vertraut, dass es das Wetter schon gut mit uns meinen würde, und es hat eigentlich auch fast immer geklappt. Na ja – schau’n wir mal …..dann sehen wir’s schon….