Phuket
27. Januar – Die letzte Etappe
Erst um 14 Uhr sollte es von Bangkok aus nach Phuket weitergehen – also reichlich Zeit, um die Einreiseformalitäten zu erledigen, das Gepäck in Empfang zu nehmen, hoch zum Check-In zu gehen (und dort nachzufragen, ob wir nicht evtl. schon auf den früheren Flug um 12 Uhr könnten???? – was die Dame am Check-In nur mit hochgezogenen Augenbrauen quittierte und ablehnte), unsere Koffer wieder abzugeben, Bordkarten in Empfang zu nehmen und dann mit dem Handgepäck ins Zwischengeschoss zu wandern.
Dort befinden sich zahlreiche kleine Kneipen, Cafés, Bäckereien und Geschäfte, die ganz normale Preise haben und in erster Linie für die einheimische Kundschaft gedacht sind. Da wir den Suvarnabhumi Flughafen inzwischen in- und auswendig kennen – wir mussten in den letzten Jahren dort X-Mal mehrere Stunden zwischen zwei Flügen verbringen – war die Zwischenebene unser bevorzugter Aufenthaltsort geworden.
Gestärkt von Cola und Croissants machten wir uns gegen 13 Uhr auf zum Gate – nur um dort zu sehen, dass der Flug noch gar nicht auf der Leuchttafel angezeigt war. Und wenig später erfuhren wir den Grund – er hatte ca. 1 1/2 Stunden Verspätung!
Wir verzogen uns erst mal wieder in einen wohnlicheren Bereich des Flughafens und widmeten uns unserer Lektüre, bis es dann so gegen 15:30 endlich losgeht.
Vorsorglich rief ich auf Phuket noch an, um unsere Verspätung mitzuteilen, denn das Office hat normalerweise nur bis 18 Uhr auf und das würden wir wohl kaum schaffen. Sally beruhigte uns aber und versicherte, sie würde so lange dableiben, bis wir angekommen waren.
Auf Phuket gab es erneut eine Verzögerung: Wir hatten einen Mietwagen bei Car del Mar gebucht – weit und breit war aber kein Schalter dieser Firma zu sehen. Irgend jemand schickte uns nach draußen – auch dort war nichts. Schließlich meinte ein Wächter, der Schalter sei doch drinnen – also wieder rein. Das ging aber nicht so einfach, erst mal musste unser gesamtes Gepäck wieder durchleuchtet werden …. und da sage einer, die Deutschen seien bürokratisch.
Am angegebenen Ort war kein Car del Mar-Schalter, sondern eine Thai-rent-a-car-Theke, die Dame dahinter wartete aber ganz offensichtlich bereits auf uns und nachdem die Formalitäten erledigt waren, brachte sie uns raus zu unserem Auto.
Und da wartete – GOLDIE!!!!! Ich konnte es kaum glauben – haargenau das gleiche Auto im selben Farbton wie in Nordthailand. Goldie II hatte zwar mehr Schrammen als ihre Schwester im Norden, das Formular reichte kaum aus, um alle zu vermerken, sie schnurrte aber brav los und hätte uns schnell noch Kata gebracht – wenn wir nicht nach einiger Zeit in einen kilometerlangen Stau geraten wären.
Eine Kombination von Freitag-Rushhour und einer unermüdlichen Folge von Ampeln mit Rotphasen von bis zu 180 Sekunden (das wird neben der Ampel angezeigt) machten die Fahrt zum Alptraum. Statt der üblichen ca. 45 Minuten für die rund 50 km brauchten wir genau doppelt so lang und es war schon fast 20 Uhr, als wir endlich in der Apartmentanlage “Kata Ocean View” eintrafen.
Viel mehr als eine rasche Schlüsselübergabe gab es nicht, zwei Wachleute halfen uns mit dem Gepäck, denn wir mussten 3 Stockwerke runter, dann waren wir in unserem Domizil für die nächsten 4 Wochen.
28. Januar bis 4. Februar – Phuket, die erste Woche
Unser Apartment ist deutlich kleiner als das vom vorigen Jahr, aber wer braucht schon mehr als ein Schlafzimmer und einen großen Wohnraum mit Küche?
Wir haben eine Terrasse mit Blick über Kata aufs Meer …..
… und ein eingebautes Fitnessprogramm – denn der Weg zum Apartment geht über 60 Stufen, zum Pool sind es noch 15 mehr.
Da wir mindestens zwei Mal pro Tag die Stufen rauf und runter müssen, rosten wir in den nächsten Wochen garantiert nicht ein – auch wenn es schon fast mehr als Fitnesstraining ist, die Stufen mit mehreren vollen Einkaufstaschen zu bewältigen, darunter flaschenweise Wasser, Saft, Bier ….
Aber abgesehen von diesen schweißtreibenden Aktivitäten war erst mal Ausruhen angesagt, die Wärme genießen, nach einigermaßen ruhigen Stränden Ausschau halten (nicht einfach, denn Phuket ist extrem überlaufen) und außerdem wollen wir ja auch ein paar Tage in den Khao Sok Nationalpark im Norden, das muss noch geplant werden.
Leider erwischte mich schon am 2. Tag eine Erkältung mit starken Halsschmerzen, die am Tag darauf in Husten übergingen, so dass die Ausflugspläne erst mal auf Eis gelegt wurden. Aber das hinderte uns nicht daran, über die Insel zu fahren und zu schauen, was sich mal wieder alles verändert hat.
Der erste Trip ging nach Norden, an der West-Küste entlang. Wir wollten unter anderem auch schauen, ob wir evtl. eine Alternative zu den Apartments in Kata finden würden, die ein bisschen ruhiger gelegen ist.
Kamala, ein kleiner, noch relativ ruhiger Ort, hat uns schon immer gut gefallen. Er besteht aus zwei Teilen – die eine Hälfte liegt direkt am Meer und wurde beim Tsunami 2004 stark zerstört, die andere Hälfte liegt jenseits der Schnellstraße in einem hübschen kleinen Tal.
Der breite, flache Sandstrand von Kamala
Kurz vor dem Ort windet sich eine schmale Straße den Berghang empor und um ein kleines Cap herum. Von dort hat man einen fantastischen Blick auf die große Bucht von Patong.
Und man kann ganz oben in einer winzigen Kneipe bei einer kühlen Cola wunderbar eine Zeitlang abhängen …..
Weiter ging es nach Surin – noch vor ein paar Jahren ein eher verschlafener Strand, der nur für seine ziemlich hohen Wellen bekannt war. Jetzt waren wir richtig geschockt – die Sonnenschirme stehen dort so eng, dass sie sich gegenseitig berühren!
Also nix wie weg und zu einem Sonnenuntergangsbier nach Kata …..
…. wo wir von unserem Tisch bei Kata Mama zusehen konnten, wie der Strand von Kata Yai und die winzige Insel Koh Pu in der Dämmerung versanken.
Am nächsten Tag war Strand angesagt. Im Gegensatz zum überfüllten Surin-Strand ist der kleinere Kata Noi Strand nach wie vor erfreulich leer – zwar stehen auch hier Liegestühle, aber mit reichlich Abstand und nur eine oder zwei Reihen. Deswegen ist dieser Strand seit Jahren unser Lieblingsstrand.
So plätschern die Tage dahin …. mal geht’s an den Strand (auch mal weiter südlich, nach Nai Harn – ein schöner Strand, aber inzwischen auch sehr voll), mal über die Insel.
Ganz oben im Norden, wo Phuket über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, fanden wir einen “Mangrove Nature Trail” – ein ca. 800 m langer Holzsteg mitten durch die Mangroven, allerdings leider in einem sehr desolaten Zustand.
Auf dem Rückweg fuhren wir an der nördlichen Westküste entlang, wo es noch wirklich ruhig ist. Dichter Dschungel, kleine Dörfer, alles sehr grün. Die Strände nahezu menschenleer, obwohl dort einige hochpreisige Resorts, wie z.B., das Marriott und das Anantara, liegen.
Ruhige Strände in Phukets Norden – allerdings kein weißer Puderzucker-Sand …
Und sogar verträumte kleine Seen gibt es dort.
An einem Abend trafen wir uns mit einem ehemaligen Kollegen und seiner Frau, die zufällig auch gerade auf Phuket waren, zum Abendessen. Nicht einfach in irgendeinem Restaurant – nein, wir wollten ihnen eine Besonderheit Rawais zeigen.
Dort kann man direkt beim Pier bei den Seezigeunern fangfrischen Fisch, Muscheln, Langusten, Krabben und mehr erstehen, bei den Bauern an den benachbarten Ständen frisches Gemüse. Seinen Einkauf trägt man auf die andere Seite des Weges, dort haben sich ein paar kleine Kneipen darauf spezialisiert, das eben eingekaufte nach Wunsch zuzubereiten.
Wir erstanden roten und gelben Snapper sowie einen kleinen Seabass, grünen Spargel, Zuckererbsen, Pak Choi, Kirschtomaten und Frühlingszwiebeln. Die Fische wurden nach unseren Wünschen gegrillt bzw. gedämpft, das Gemüse im Wok kurz gebraten und mit Oystersauce serviert. Dazu Reis und ein kühles Chang Bier …. besser und frischer kann man hier kaum essen.
Frischer Fisch vor …..
… und nach der Zubereitung.
Es war ein richtig gutes Essen …. und meine Erkältung verflüchtigte sich von Tag zu Tag mehr!
5.bis 12. Februar – Phuket, die Zweite …
Ein altes und erprobtes Hausmittel gegen Erkältung ist kräftiges Schwitzen – das ist hier eine der leichtesten Übungen und hat sicher mit dazu beigetragen, dass sich die Viren schleunigst vom Acker gemacht haben. Vielleicht haben ja auch die Halsspülungen mit australischem Rotwein und thailändischem Chang-Bier ein bisschen geholfen – jedenfalls war nach wenigen Tagen alles vorbei.
Also stürzten wir uns mal ins volle Strand-Programm und klapperten die diversen Strände ab. Weiterhin auf Platz 1 steht bei uns der zwar kleine aber feine Strand von Kata Noi …
Der Strand schneeweiß und feinsandig, relativ ruhig und das Wasser glasklar und weitgehend frei von Quallen.
Quallen – die gab es früher allerhöchstens in der Miniversion als “Seabees”, winzige unsichtbare Partikel, die ein bisschen brannten, aber wenn man aus dem Wasser raus war, war alles gleich wieder vorbei. Ganz selten sah man mal was Glibberiges in 1-Euro-Größe am Strand rumliegen …. Und jetzt schwimmen nicht nur tellergroße Exemplare im Wasser herum, von denen kein Mensch weiß, wie sie heißen und ob sie gefährlich sind, sondern es wurden auch am Nai Harn Strand sogar schon “Portugiesische Galeeren” gesichtet, die höllisch giftig sind und sogar für Menschen lebensbedrohlich werden können. Ganz zu schweigen von den Würfelquallen, die bisher zwar nur ganz selten in Thailand aufgetreten sind, aber in Australien jedes Jahr viele Todesopfer fordern.
Der Genuss ist also etwas getrübt – zum Glück sind die Biester aber relativ dunkel und schon von weitem gut zu erkennen und außerdem ziemlich träge….
Und zur Beruhigung der Nerven gibt es regelmäßig eine Massage bei Amina, die wir inzwischen schon einige Jahre kennen und die ein echter Schatz ist. Amina ist 53 und eher kräftig, ich kenne mittlerweile nicht nur ihre Familien-, sondern auch ihre Krankengeschichte und weiß, dass sie einen empfindlichen Magen hat und scharfes Essen nicht mehr verträgt. Für eine Thai eine echte Katastrophe ….
Richtig schwimmen ist aber eher eine Sache für den Pool, dort drehe ich jetzt wieder jeden Morgen meine Runden. Allerdings muss ich dieses Jahr deutlich mehr drehen, als vor einem Jahr, denn der Pool in unserem derzeitigen Bereich ist ein paar Nummern kleiner ausgefallen als der letzte. Offenbar wird bei jedem Bauabschnitt der Pool verkleinert – in gewisser Weise sogar verständlich, weil keiner der Pools von den Bewohnern genutzt wird, ich scheine die Einzige zu sein, die hier ab und zu schwimmt.
Dabei ist der Blick wirklich nicht schlecht und nicht nur deshalb dauert meine morgendliche Schwimmrunde inzwischen schon fast eine halbe Stunde ….
Aber das muss auch sein, denn das Essen ist einfach zu verlockend – nicht zuletzt immer wieder der frische Fisch!
Und dann hab ich im Supermarkt auch noch Riesenpackungen von Oreos entdeckt, zum Spottpreis – klar, dass ich da nicht widerstehen konnte. Oreos haben (für mich) echtes Sucht-Potenzial!
Aber wir futtern ja nicht nur! Wir kommen auch rum auf der Insel. Zum Beispiel zum Cape Panwa – komischerweise waren wir dort bisher noch nie, obwohl wir sicher schon ein Dutzend Mal auf Phuket waren. Das Kap war eine echte Entdeckung – sehr ruhig, fast mediterran, malerische Buchten mit Segelbooten, die träge auf dem spiegelglatten Wasser dümpelten ….
… blühende Bäume mit farbenprächtigen Blüten ….
Wir fuhren auf einen kleinen Hügel mit einem Aussichtsturm, wo man einen tollen Rundumblick hatte.
Und dann noch zu ruhigen kleinen Stränden, wo nur ein paar Hunde in der Sonne dösten ….
So vergehen die Tage und wir genießen sie vom frühen Morgen bis zum Abend, wenn in Rawai das Meer fast golden wird und sogar die Speedboats, die neben den Fischerbooten vertäut sind, irgendwie romantisch wirken.
Heute haben wir Phuket mal verlassen und sind über die Brücke aufs Festland gefahren, nach Phang Nga. Die Provinz ist bekannt für ihre bizarren Kalksteinformationen, die denen der berühmten Halong Bucht bei Hanoi ähneln und für ihre ausgedehnte Mangrovenlandschaft.
Wir steuerten einen kleinen Hafen an, von dem Ausflugsboote in die Mangroven und zu den touristischen Highlights der Bucht starten.
Unmengen von Reisebussen blockierten den Parkplatz, Boote mit Dutzenden von (überwiegend japanischen und chinesischen) Touristen legten ab, die alle mit Schwimmwesten versorgt wurden.
Das war uns zu trubelig, so dass wir weiter zogen und eine ruhigere Anlegestelle fanden.
Hier nahmen wir uns ein Boot mit einem Seezigeuner als Skipper und gondelten eine Stunde lang gemächlich durch die Mangroven.
Vorbei an fantastischen Felsformationen ….
… durch eine kleine Höhle bzw. einen Felstunnel ….
In der Ferne die skurrilen Berge und Felsen.
Um uns Bäume, die aus dem Wasser ragen, Wasser-Palmen, Mangroven ….
Es war auf jeden Fall wunderschön – sieht man, oder?
Immer noch Phuket – aber es geht langsam dem Ende zu
Man wird ganz schön faul, wenn keine regelmäßigen Ortswechsel anstehen, der Koffer nicht laufend neu gepackt werden muss, sondern die Tage einfach so dahingleiten.
Wir gleiten auch – über die Insel und sind immer wieder überrascht, wie vieles wir noch nie gesehen haben. Zwar waren wir schon ca. 15 Mal hier, aber unsere Motorisierung beschränkte sich bisher auf einen Motorroller. Nicht nur mein Po und Dieters Rücken haben sich gegen größere Fahrten immer heftig zur Wehr gesetzt, auch der absolut chaotische und extrem dichte Verkehr hat unsere Ausflugslust stets ziemlich gedämpft.
Jetzt, mit Goldie II, erkunden wir auch mal abgelegenere Ecken. Letzte Woche bemerkte ich auf der Karte eine kleine Insel direkt vor Phuket Town, die über eine Brücke erreichbar ist – Ko Sire. Also nix wie hin und mal schauen, was es da so gibt.
Durch Phuket Town zu fahren ist jedes Mal ein echtes Abenteuer, denn die Stadt ist völlig chaotisch, kaum eine Straße geht geradeaus, hier wurde offenbar ohne jeden Plan einfach drauflos gebaut. Dank Stadtplan schafften wir es aber doch, fuhren über die Brücke und waren plötzlich auf dem Land. Alles ruhig und grün, Bananenstauden wuchern am Straßenrand, Gummibäume, Frangipanis duften, nur ab und zu mal ein paar Häuser.
Wir fuhren einfach so drauf los, landeten nach einer Weile wieder am Meer in einem kleinen Seezigeunerdorf, wo es was zu Trinken gab. Absolute Ruhe, am kleinen Strand dümpelten ein paar Fischerboote, sonst nichts ….. Allerdings entdeckten wir in der Nachbarbucht zu unserer Überraschung ein riesiges 5-Sterne Luxushotel, das Westin Ko Sire. Wer wohl so abgeschieden Urlaub machen will – am Strand kann’s nicht liegen, denn weder der Sand noch das Wasser waren sonderlich sauber.
Auf dem Rückweg legten wir noch einen Stopp am Fischereihafen ein. Klar, nachmittags um 3 ist hier natürlich nicht mehr viel los, aber interessant war es trotzdem. Der Hallenboden war schon sauber ausgespritzt, die Fischer hockten herum und ruhten sich aus ….
… oder wuschen sich und ihre Wäsche.
An Land wurden die Schiffe schon für den nächsten Fang vorbereitet und riesige Eisblöcke kleingehäckselt und in die Schiffsbäuche geschüttet.
Wir warfen noch einen letzten Blick auf das Gewirr der Aufbauten und Masten und zogen dann weiter. Denn es roch doch ein kleines bisschen streng …
Phuket Town hat einen kleinen Hausberg (abgesehen davon gibt es auf Phuket auch richtig hohe Berge). Auf dem Weg nach oben stießen wir auf einen chinesischen Tempel mit Dutzenden von Tigerstatuen davor.
Und kurz darauf turnte eine Horde Affen am Straßenrand herum.
Ein paar Tage später machten wir uns auf die Suche nach dem ruhigsten Strand Phukets. Viele der früheren Geheimtipps sind inzwischen völlig überlaufen, aber einen gibt es nach wie vor, wo wirklich kaum was los ist – den Pansea Strand. Der Grund ist ganz einfach – man kommt kaum hin, denn an diesem Strand residieren zwei Nobel-Resorts: Das sündhaft teure Amanpuri, wo auch Steffi Graf schon Urlaub gemacht hat und das auch nicht billige “The Surin”. Zu den Resorts führt nur eine Straße mit Schlagbaum, der viele abschreckt (obwohl der Wächter eigentlich jeden durchlässt) und anschließend muss man durch das Hotel durchgehen, um zum Strand zu kommen.
Wenn man das entsprechend nonchalant macht, hält einen niemand auf und man landet an einem zwar recht kleinen aber absolut ruhigen Strand, wo nur ein paar Schirme und Liegen der beiden Hotels stehen.
Pansea Beach
Lediglich eine winzige Strandbude in der Ecke (deren Cola aber glatt doppelt soviel kostete wie an den anderen Stränden) stört das Edel-Image geringfügig. Lange hielten wir uns dort nicht auf, es wirkt doch alles ein bisschen wie ein (sehr edles) Ghetto. Zurück ging es wieder durch das Surin Resort mit seinem bekannten achteckigen schwarzen Pool.
The Surin – Pool
Das Hotel liegt am Hang, wer dort absteigt muss also gut zu Fuß sein, denn es sind undendlich viele Stufen zu bewältigen….
Wir fuhren weiter zum Bang Tao Beach, dem längsten Strand Phukets, eine riesige sichelförmige Bucht. Weil der Strand so riesig und auch sehr breit ist, wirkt er relativ leer.
Bang Tao Beach
Direkt hinter dem Strand gibt es mehrere Seen, teils mit Lotosblumen bewachsen. Dort liegen ein paar der teuersten Hotels, alles ist tiptop gepflegt und wirkt ein bisschen steril. Wer dort Urlaub macht, kommt kaum aus seinem Resort raus, denn abgesehen von ein paar Strandrestaurants gibt es dort nichts, kein Dorf, keine Siedlung.
So richtig gefallen hat es uns da oben nicht, also bleiben wir lieber weiterhin am Kata Noi Beach (Noi = klein, es gibt zwei Kata Strände, einen großen und einen kleinen), da ist auch nicht viel los ….
Kata Noi Beach
Außerdem sind da Amina und ihre Kolleginnen, die unermüdlich die Touristen durchwalken.
Massage-Zelt am Kata Noi Beach
Und last but not least – die Quallen haben sich verzogen, das Wasser ist glasklar und wunderbar warm und wenn sich abends der Himmel über der Bucht von Kata Yai (dem “großen” Kata-Strand) in allen möglichen Rosa-Lila-Tönen färbt, mag ich gar nicht dran denken, dass am 26. Februar Abreisetag ist.
27.02.2012 – Good bye, Phuket ….
Am letzten Morgen kam Giovanni, um das Apartment abzunehmen – und trug netterweise unsere Koffer die gesamten 65 Stufen zum Auto rauf. Obwohl unser Flieger erst um 16:10 ging, zockelten wir so gegen 12:30 los in Richtung Flughafen, denn wir mussten noch tanken, Auto pünktlich abgeben und der Verkehr auf Phuket ist unberechenbar.
Natürlich waren wir viiiieeel zu früh da! Das Auto war in 5 Minuten abgegeben und der Check-In hatte noch nicht mal auf. Aber um 14:00 Uhr waren wir unsere Koffer los (mit einem Gesamtgewicht von nur noch 38 kg????) und machten uns auf zur Passkontrolle.
Wir hatten schon seit Tagen ein leicht mulmiges Gefühl, weil wir einen Tag länger geblieben waren, als wir laut Stempel im Pass eigentlich durften. 30 Tage dürfen Deutsche in Thailand bleiben, falls sie kein Visum haben – bei uns waren es 31 Tage. Bei unserer Planung hatten wir das irgendwie übersehen, jetzt mussten wir sehen, dass es keine Probleme gab.
Im Internet hatte ich zwar etliche Posts gelesen, dass bei einem Tag gar nichts passiert – andere hatten auch berichtet, dass sie Strafe zahlen mussten
Also reihten wir uns in die Schlange bei der Passkontrolle ein – vorher hatten wir noch schnell 1 000 Baht eingewechselt, denn irgendwie hat unsere Kalkulation nicht mehr gestimmt und wir hatten plötzlich fast keine Baht mehr.
Als ich dran war, schien erst mal alles glatt zu gehen. Dann setzte sich der Beamte, der aussah wie Yul Brynner in einem Agentenfilm, plötzlich senkrecht hin, rief “Madam, you have overstayed!!!” und schaute mich grimmig an. Ich murmelte was von 30 Nächten (was wirklich stimmt!) – aber er ließ sich nicht erweichen und winkte mich raus. Da Dieter, der hinter mir stand, ja genauso betroffen war, trottelten wir also beide hinter ihm her und wurden an einen Kollegen weitergereicht, der uns zu seinem Schreibtisch führte.
Etliche Stempel und Formulare später verlangte er 1 000 Baht von uns, versenkte diese in einer Schublade und entließ uns dann (ohne jede Quittung …. ).
Als wäre das nicht schon peinlich genug gewesen, leisteten wir (bzw. ich) uns noch einen zweiten Faux Pas. Als wir in Abu Dhabi ankamen, wo wir umsteigen mussten, war es bereits 2 Uhr morgens nach Thai-Zeit (23 Uhr Ortszeit) und wir todmüde. Gegen Ende des Fluges wurden Tabellen mit den Anschlussflügen und den entsprechenden Gates auf den Monitoren in den Sitzen gezeigt – unser Flug nach Frankfurt sollte von Gate 31 aus gehen.
Da wir an Gate 30 ankamen, schimpfte ich erst mal, dass wir wieder stundenlang erst in die eine Richtung, dann durch tausend Kontrollen und dann wieder genau zurück zu unserem Startplatz laufen mussten. Wir tranken etwas in einem kleinen Café, dann machten wir uns auf zum Gate. Dort war es schon ziemlich voll, um uns herum viele deutsche Laute.
Um 2:10 sollte unser Flug gehen, ich wunderte mich, dass um 1:45 noch immer kein Aufruf zum Boarden kam und mache mich nochmal auf den Weg zur Toilette. Auf dem Rückweg sah ich, dass auf dem bisher leeren Display an unserem Gate eine völlig andere Flugnummer und ein Flug nach Mailand angezeigt war!
Panisch rannte ich zurück, hörte plötzlich eine Ansage, dass die letzten Passagiere für den Flug EY01 nach Frankfurt umgehend zum Gate 34 kommen sollten. Ich rief Dieter hektisch zu, dass wir zu einem andern Gate müssen und wir flitzten los.
Die Wege sind endlos, von Gate 31 bis Gate 34 waren es sicher fast 500m und unterwegs hörten wir “Final Call ….. “ und unsere Namen.
Buchstäblich in letzter Minute, kurz bevor das Gate geschlossen worden und unser Gepäck wieder ausgeladen worden wäre, erreichten wir das Gate, wurden – erstaunlich freundlich – abgefertigt und stiegen als letzte Passagiere in die Maschine ein….
Wie oft hatte ich mich schon über Leute aufgeregt, die mehrfach ausgerufen wurden und mich gefragt, was das für Trottel sind, die fast ihren Abflug verpennen oder sogar überhaupt nicht kommen …. Dann muss nämlich deren gesamtes Gepäck ausgeladen werden und der Abflug verzögert sich u.U. gewaltig.
Seit es mir selbst (fast) passiert ist, werde ich wohl künftig etwas nachsichtiger sein.
Trotz unserer Trödelei starteten wir pünktlich und kamen gegen 6 Uhr ein Frankfurt an. Dort der nächste Aufreger – es war nur ein einziger Schalter der Passkontrolle besetzt, in der Halle stauten sich hunderte von Menschen und es dauerte ewig – naja, ca. 30-40 Minuten – bis unsere Pässe endlich kontrolliert waren, wir unser Gepäck bekamen, unseren Shuttle-Bus besteigen konnten und nach einer weiteren Stunde Fahrt zu Hause waren.
Nach insgesamt 24 Stunden auf Achse, davon allerhöchstens 2-3 Stunden Schlaf, waren wir ziemlich gerädert und haben uns vorgenommen,künftig wieder Direktflüge zu nehmen, da kann man wenigstens ein bisschen mehr schlafen.
Aber erst mal sind wir wieder gut angekommen und die Planung der nächsten Reise muss noch ein paar Tage warten….