Fernweh ….

FERNWEH packt uns meist mehrmals im Jahr und es gibt nur eine Therapie: Einfach losziehen. Alles andere ist mehr oder weniger wirkungslos, vor allem, Fotos oder Videos der Reisen anzusehen – das verstärkt das Fernweh nur noch. Also geht es seit Mitte der 90er-Jahre regelmäßig los und wir haben schon eine Menge von der Welt  gesehen, wobei unsere große Liebe Südostasien und dort vor allem Burma (Myanmar) gilt.

Und nachdem uns Familie, Freunde und Bekannte immer wieder genervt hatten mit “Schickt uns doch mal Fotos von unterwegs…” oder “Meldet euch doch öfter, damit wir wissen, wie’s euch geht …” gibt es seit  ein paar Jahren ein Blog zum mit-erleben.

Wie alles anfing

Mitte der 90er Jahre hat uns der Südostasien-Virus erwischt. Wie die meisten Viren kam er völlig unerwartet und schlug gleich heftig zu. Dabei hatte es ganz harmlos angefangen:

Dieter bekam zum Geburtstag ein Jahresabo von Geo Special und versprach leichtfertig „Egal, wovon das erste Heft handelt – unser nächster Urlaub geht dort hin!“ Tja – es war Hongkong, eine Ecke der Welt, die uns völlig fremd war. Unsere bisherigen Reiseziele lagen meist in Europa, unsere Urlaube waren eher von der kurzen Sorte, zwei bis drei Wochen maximal….

Klar, es hätte schlimmer kommen können, der Nordpol wäre sicher eine weniger attraktive Richtung gewesen … 😉 , aber auch so war es eine echte Herausforderung. Internet gab es damals noch nicht, also wanderten wir ins Reisebüro und entschieden uns schließlich für eine Städte-Kombi: 14 Tage Singapur-Hongkong-Bangkok, dann noch 8 Tage Phuket in Thailand.

Im Februar 1995 ging es los, die Bedingungen auf dieser ersten Reise waren alles andere als gut: In Singapur war gerade gleichzeitig Chinesisches Neujahrsfest und Ende des Ramadan – alle Geschäfte und Restaurants waren geschlossen. In Hongkong erlebten wir die kältesten Tage seit 50 Jahren, mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, dazu Regen. Bis wir im warmen Bangkok landeten, waren wir beide krank – in doppelter Hinsicht. Zum einen litten wir unter handfesten Erkältungen, zum anderen hatte wir uns den Asien-Virus eingefangen, den wir bis heute nicht mehr losgeworden sind.

Von da an verbrachten wir jedes Jahr praktisch unseren gesamten Jahresurlaub, also 4-5 Wochen, im Februar/März in Südostasien, reisten – schnell auf eigene Faust – durch praktisch alle Länder dort und sind immer wieder begeistert und fasziniert von Land und Leuten, Kultur, Menschen – und natürlich auch vom Essen.

Nachdem wir inzwischen beide unser Arbeitsleben abgeschlossen haben, nutzen wir unsere neue Freiheit und Zeit zu längeren Reisen. Den dunklen und kalten Wintermonaten entfliehen wir meist für zwei bis drei Monate nach Südostasien, wo wir inzwischen bereits die meisten Länder gut kennen, im Sommer zieht es uns eher in den Norden, z.B. nach Schottland oder auch in den Süden Englands.

Wir sind nicht mehr jung genug, um irgend etwas auf später zu verschieben und halten uns an Mark Twain, der schrieb “In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume.”

Und genau das tun wir  –  verlassen unseren Heidelberger Hafen immer wieder, machen uns auf, um zu erforschen und zu träumen ….. und inzwischen auch, um im Blog darüber zu berichten und Erlebnisse zu teilen.

Renate und Dieter

Januar 2011: Auf dem Mount Oberon (Wilsons Prom, Victoria, Australien)  – Blick auf den Pazifik (nach einem langen und anstrengenden Aufstieg bei über 30°C!)