Yangon II
13.03.2010 – Vom Ngapali Beach nach Yangon
Unser Flug ging erst um 12:25 und da der Flughafen nur ca. 15 Minuten entfernt liegt, war morgens keine Eile angesagt. Ich konnte in aller Ruhe vor dem Frühstück meine morgendlichen Runden im Pool drehen und die Österreicher bedauern, die schon um kurz nach 8 in voller Montur rumsaßen, weil ihr Flieger bereits gegen 10 Uhr ging.
Aber auch für uns war’s irgendwann so weit, zum Abschied kam sogar Herr Vogt, der sich wieder wichtigtuerisch über alles Mögliche ausließ. Aber man muss dem Mann lassen, dass er die Anlage absolut topp in Schuss hält, alles ist supergepflegt und das Personal sehr freundlich.
Der Flug war pünktlich, schon kurz nach 14:00 waren wir im Traders Hotel in Yangon. Anders als am Ngapali Beach war es in Yangon drückend heiß, 38°C, und sehr schwül, also legten wir uns erst mal an den Pool. Später probierten wir das W-Lan im Zimmer aus und konnten endlich mal wieder unsere Mails checken. Ich schrieb auch noch eine ziemlich wütende Mail an Opodo wegen der erneuten Flugverlegung von Danang nach Saigon.
Am frühen Abend ging’s wieder in unsere kleine Kneipe am Mahabandoola Park zum Fassbier mit Erdnüssen. Essen wollten wir dort allerdings nicht, die Hygiene ist mehr als zweifelhaft und wir hatten ja noch einiges vor uns…
14.03.2010 – Yangon
Es war so unglaublich heiß, dass nicht viel mehr drin war als ein Bummel durch das indische Viertel und ein ausgiebiger Besuch im Scotts Market.
Dort gibt es praktisch alles – vor allem unzählige Schneider…
… und Juweliere …
… aber auch klägliche Versuche, ein paar Kleinigkeiten zu verkaufen.
Dieter ging bald wieder zurück ins Hotel, ich schaute mich noch eine Weile um und überlegte dann ernsthaft, dort zum Friseur zu gehen – es gab mindestens ein Dutzend und meine Haare haben eine Tönung mehr als nötig.
Aber das Tönungsmittel lag im Hotel und als ich erst mal wieder zurück war, war es mir einfach zu heiß für irgendwelche anderen Aktivitäten, als zu lesen und immer wieder in den zum Glück sehr schön kühlen Pool zu springen.
Wir rafften uns aber am Nachmittag doch noch auf zu einer Fahrt mit der Fähre nach Dala. Unterwegs kamen wir an kleinen Teashops vorbei …
… Obstverkäufer boten Trauben und Orangen an …
… und Rikschafahrer warteten auf Kundschaft…
Wir lösten beim Hafenmeister ein “Ausländer-Ticket” – eine ziemlich komplizierte Angelegenheit, bei der unsere Namen in ein Buch eingetragen wurden und uns zwei ziemlich schmuddelige Tickets, die von Hand ausgefüllt worden waren, übergeben wurden. Das Ganze kostet 2$ pro Person – Hin- und Rückfahrt.
Die Fähre war voll, auf beiden –Decks saßen und standen die Menschen.
Zwei Jungs versuchten, mit uns ins Gespräch zu kommen und uns etwas zu verkaufen.
Sie waren so aufgeweckt und nett, dass ich ihnen einiges abkaufte – und es ist unendlich traurig, dass diese Kinder nicht einfach zur Schule gehen, etwas lernen und später eine vernünftige Zukunft vor sich haben konnten!
Für größere Unternehmungen in Dala war es leider zu spät – wir tranken nur etwas und fuhren dann wieder zurück.
Auf dem Heimweg kamen wir am Mahabandoola Guesthouse vorbei – nicht wirklich einladend …
Auf der Straße wurde bereits gekocht und gebraten …
… es gibt überall Stände mit Tontöpfen, in denen kostenlos Trinkwasser angeboten wird….
Wir kamen an der burmesischen Variante eines Ärztehauses vorbei …
.. schlenderten durch die Straße der Schildermacher …
… vorbei an eigentlich schönen, aber völlig heruntergekommen Kolonialhäusern.
Obstverkäufer boten frische Früchte an …
… und überall gab es Betelnuss-Stände – sah richtig lecker aus!
15.03.2010 – Yangon
Unser letzter Tag, leider sehr diesig, aber unendlich heiß, rund 40“C. Mehr als einen kleinen Stadtrundgang brachten wir nicht zuwege, dann lockte wieder der Pool.
Gegen 16 Uhr brachen wir zur Shwedagon Pagode auf, wobei wir uns dieses Mal vom Taxi nicht direkt zur Pagode bringen ließen, sondern vorher ausstiegen, denn wir wollten endlich auch mal die Maha Wizaya Pagode kennen lernen, die direkt vor der Shwedagon liegt.
Sie ist auch wirklich wunderschön, außen total vergoldet, mit interessanten Details.
Im Inneren sieht sie aus wie ein (etwas kitschiges) Zauberland: mit raumhohen Baumreliefs, an denen Blätter, Blüten und Früchte hängen, an der kuppelförmigen Decke die Sternzeichen
– ich war total begeistert. Und sie kostete noch nicht mal Eintritt!
Nach vielen Fotos machten wir uns über eine kleine Fußgängerbrücke auf zur Shwedagon – wo wir unterwegs ein goldiges Schwesternpaar trafen ..
(auch diese beiden hätte ich am liebsten in die Schule geschickt!).
An der Shwedagon Pagode entrichteten unseren Eintritt (in Kyat, denn wir haben noch reichlich) und fuhren mit dem Ausländeraufzug nach oben.
Immer wieder bin ich absolut überwältigt von der Anlage, ich könnte Stunden dort zubringen, es gibt so unendlich viel zu sehen. Nicht nur die Shwedagon Pagode selbst, die im Licht des späten Nachmittags dunkelgolden glänzte,
es sind dort ja noch hunderte von kleinen Pagoden, Tempeln, Buddha-Statuen in allen Positionen, Nats und ich weiß nicht was noch alles.
Dann die Menschen – Mönche, Nonnen, Gläubige und natürlich auch Touristen, aber es hält sich in Grenzen.
Wenn man sich einfach irgendwo hinsetzt und dem ganzen Treiben zusieht, fühlt man sich nach einer Weile ganz ruhig und entspannt und möchte einfach da bleiben, zu Füßen der Pagode.
Aber irgendwann einmal wurde es dämmrig
und wir machten uns auf die Suche nach dem Abstieg in die belebte kleine Straße, wo wir jedes Mal runtergingen. Dieses Mal waren wir aber irritiert, der Abgang, den wir für den richtigen hielten, war total dunkel, keine Verkaufsstände und am Fuß der Treppe konnten wir eine Straße erkennen, die uns aber nicht die richtige schien. Also wanderten wir zurück zum vorherigen Abgang, nur, um festzustellen, dass der auf jeden Fall verkehrt war, denn er brachte uns zum Haupteingang. Also die Treppe wieder rauf, bis zu einem Verbindungsgang in halber Höhe. Den gingen wir zurück, an zahlreichen Mönchsquartieren vorbei, bis zum vorherigen Abgang, der sich doch als der richtige entpuppte. Die Straße, die wir von oben gesehen hatten, war noch nicht der Ausgang, sondern unterbrach die Treppe nur im unteren Drittel.
Nach wie vor war es aber stockdunkel, offenbar war die Beleuchtung kaputt. Sehr vorsichtig – nicht schon wieder ein Sturz!!! – tasteten wir uns die lange Treppe runter, überquerten die Straße und waren nach weiteren endlosen Stufen irgendwann endlich unten. Dort pulsierte das Leben, es wurde gehandelt, gegessen, Holz geschnitzt, das war genau die Straße, die wir gesucht hatten.
Leider war die kleine Kneipe, die wir kannten, rammelvoll, also nahmen wir ein Taxi zurück zur Sule Pagode und gingen wie üblich erst mal in unsere Mahabandoola Kneipe – wo wir inzwischen als Stammgäste behandelt und uns gleich Stühle herangeschleppt wurden, denn alle verfügbaren waren besetzt.
Ein letztes Bier, dann in die Traders Bar zum Essen, anschließend Kofferpacken und ins Bett, den für 5 Uhr war Aufstehen angesagt.
16.3.2010 – Weiterreise nach Luang Prabang
Wir waren superpünktlich – schon um 6 Uhr hatten wir ausgecheckt, unsere letzten Kyats zur Bezahlung der Rechnung im Traders ausgegeben und saßen beim Frühstück, noch vor 6:30 im Taxi und da unser Taxifahrer offenbar ein verhinderter Rennfahrer war, waren wir schon um 6:45 am Flughafen, unser Flieger nach Bangkok sollte um 8:30 gehen.
Der Check-in ging schnell und reibungslos, sogar dass wir fast 3 kg mehr hatten als bezahlt, wurde anstandslos und ohne Nachzahlungsforderung akzeptiert. Der Flughafen war in den letzten beiden Jahren ziemlich aufgemotzt worden, es gibt jetzt ein Café mit superbequem aussehenden Sesseln und ein paar Duty-free Shops, aber ansonsten wenig Sitzgelegenheiten, so dass wir gleich zum Gate durchgingen und es uns dort mit unseren Büchern bequem machten. Auf der Anzeigetafel war die Abflugzeit pünktlich mit 8:30 angegeben, mich beunruhigte nur, dass am Rüssel kein Flieger stand, denn eigentlich müsste die Maschine aus Bangkok längst gelandet sein.
Mit einer gewissen Besorgnis beobachteten wir, dass sich draußen immer mehr Nebel zusammenbrauten, bald konnte man kaum noch was sehen. Und deshalb kam, wovor wir so sehr gebangt hatten – die Ansage, dass sich unser Flug wegen des schlechten Wetters verspäten würde! Wir hatten nichts mehr gefürchtet als das, denn unsere Umsteigezeit in Bangkok zum Flieger nach Luang Prabang war mit weniger als 2 ½ Stunden verdammt knapp. Da wir mit dem Billigflieger Air Asia unterwegs waren, der das Gepäck nicht auf einen anderen Flug durchcheckt, mussten wir total nach Thailand einreisen, also durch die Passkontrolle und alles, zudem unser Gepäck holen und dann komplett neu bei Bangkok Air einchecken und wieder durch die Immigration. Dafür rechnete wir mit mindestens 1½ Stunden, falls alles glatt ging und die Koffer früh auf dem Band waren. Mehr als maximal eine Stunde Verspätung war also nicht drin.
Ein neben uns sitzender junger Mann hatte offenbar bei den Hostessen nachgefragt, ob die Maschine, die morgens aus Bangkok kommen und dann mit uns zurück sollte, denn eigentlich schon da sei und anscheinend die Auskunft bekommen, die Maschine sei da, könne aber wegen des Nebels nicht starten. Ich glaubte davon kein Wort, denn wenn sie da wäre, hätte sie am Rüssel stehen müssen, es machte keinen Sinn, dass sie angeblich woanders stand.
Also fragte ich selbst nach, denn insgeheim befürchtete ich, dass die Maschine noch gar nicht in Bangkok losgeflogen sei. Die Dame behauptet jedoch, die Maschine sei praktisch da, könne jedoch nicht landen und kreise deshalb um Yangon herum. So bald der Nebel weg sei, könnten wir fliegen.
Inzwischen war es 9.00 Uhr, wir hätten seit einer halben Stunde in der Luft sein sollen und mein Nervenkostüm franste merklich aus. Nachdem eine MAS-Maschine startete und auch mehrere Air Bagan Maschinen in die Luft gingen, kam endlich die erlösende Ansage, unser Flug werde um 9:30 abheben. Kurz darauf landete die Air Asia Maschine auch tatsächlich, sie wurde in Windeseile entladen, wir konnten an Bord gehen und waren tatsächlich kurz nach 9:30 auf dem Weg nach Bangkok.
Und so ging es weiter … >>>> Von Myanmar nach Laos