4. Juli – Mit der Fähre nach Fowey
16. Juli 2013Wenn mein Glaube an den BBC-Wetterbericht nicht fast unerschütterlich wäre, hätte ich heute morgen verzweifeln können. Es war nicht nur nebelig, es nieselte auch und der Himmel war dunkelgrau. Aber BBC hatte genau das prophezeit – aber außerdem auch versprochen, dass der Spuk ab 13 Uhr vorbei sein würde und dann schönstes Sommerwetter herrschen soll.
Wir frühstückten also so spät wie möglich – Tommy war ziemlich erstaunt, denn normalerweise kommen “The Germans” offenbar immer als erste zum Frühstück. Dann vertrödelten wir noch einige Zeit mit Blog-Schreiben und Kofferraum-Aufräumen, denn morgen muss ja wieder einiges rein …. Schließlich entschlossen wir uns zum Aufbruch – die Fähre nach Fowey ging zwar erst um 13 Uhr, aber wir wollten heute schon mal tanken und uns mal wieder in Pentewan umsehen, wo wir schon öfter übernachtet hatten.
Die Küste lag immer noch im Nebel – war aber nicht ohne Reiz.
Das Auto wurde voll getankt – zum Schnäppchen-Preis von 1,30 – im Dorfladen kaufte ich zum xten Mal wunderschöne Karten und Geschenkpapier zu einem Spottpreis (und der nette Ladeninhaber bedankte sich mit einem “Sooo nice to see you again, my dear – have a lovely day!” – diese Freundlichkeit ist nur einer der Gründe, weshalb ich England so sehr mag), dann fuhren wir nach Mevagissey, parkten unser Auto zu einem Wucherpreis auf dem großen Parkplatz (und ärgerten uns kurze Zeit später, weil am Hafen noch massenhaft Platz war und es dort nur die Hälfte gekostet hätte) und wanderten dann um den Hafen herum – wir hatten ja noch rund eine Stunde Zeit.
Im Hafen war einiges los, ein Fischerboot nach dem anderen kam, lud Netze ein und tuckerte aufs Meer. Wir tuckerten dann ebenfalls los, mit der winzigen Mevagissey-Fowey-Ferry.
Schon während der Fahrt wurde der Himmel zusehends blauer – “sunny spells” , wie von BBC vorhergesagt. Und kaum waren wir in Fowey, hatten wir Sonne pur! Fowey ist ein unglaublich süßer und malerischer kleiner Ort, der zwar im Sommer ziemlich überlaufen ist, sich aber trotzdem eine Menge Charme bewahrt hat.
Es liegt an der Mündung des Fowey-River und klettert – wie viele Fischerorte an dieser Steilküste – den Hang empor. Direkt gegenüber liegt das noch kleiner Örtchen Polruan, eine kleine personenfähre verbindet die beiden Orte. Insgesamt ist die Situation so ähnlich wie in Dartmouth, nur eben viel kleiner.
Wir bummelten eine Weile durch Fowey (wo es wunderschöne kleine Lädchen gibt, in denen man herrlich stöbern kann und für die Männer leider überhaupt kein Verständnis haben …), sahen dem Treiben im Hafen zu. Dann ein Cream Tea mit lauwarmen Scones, dicker “Clotted Cream” und Erdbeermarmelade, dazu der Blick über den Fowey River und bunte Segelboote – uns ging’s richtig gut!
Dieter hielt Ausschau nach einem kleinen Dampfboot – der “Gallant”, die ihn schon vor Jahren fasziniert hatte – offenbar der Traum jedes kleinen Jungen …
Für meinen Geschmack qualmte sie ein bisschen zu sehr ….
… und nahmen dann die Fähre zurück nach Mevagissey.
Ein letzter Blick zurück – Fowey ist wirklich einen Besuch wert!
Aber auch die Küste ist sensationell …
Und Mevagissey strahlte bei unserer Rückkehr förmlich in der Nachmittagssonne.
Wir staunten nicht zum ersten Mal über das wirklich saubere Wasser im Hafen – und darüber, dass trotz sicher eisiger Wassertemperaturen sich sogar Kleinkinder begeistert ins Wasser stürzten.
Die am Morgen ausgelaufenen Fischerboote kamen gerade wieder zurück, der Fang wurde entladen – und das sah alles richtig gut aus!
Einen Teil des Fangs gab es dann auch abends in der Harbour Tavern, wo man nett sitzt – mit Blick auf den Hafen – und gut und günstig frischen Fisch essen kann. Heute ließ ich mir einfach einen frischen Kabeljau grillen, dazu kleine neue Kartoffeln und Salat – es war richtig lecker!
Und zum “Nachtisch” und gleichzeitig zum Abschied gab es nochmal den Hafen i der Abendsonne.