30. Juni – Im Osten des Lizard (Mawnan)
2. Juli 2013Der letzte gemeinsame Tag mit Abud und Margret, deshalb sollte es eigentlich eine besonders spektakuläre Wanderung sein. Immerhin sind unsere Begleiter fast täglich mehrere Kilometer zu Fuß unterwegs – im Odenwald oder auf dem Golfplatz. da können wir mit einer kleinen Rundwanderung nicht wirklich punkten …
Aber was wir ausgesucht hatten, war heute nicht machbar, weil einfach zu gefährlich: Wir hatten in der Gegend um Lands End schon wieder Nebel und die geplante Wanderung enthielt nicht nur etliche steile Felsklettereien direkt an der Steilküste, sondern man muss sich auch immer wieder an weit entfernten Merkmalen orientieren – da heißt es schon mal “Orientieren dich an dem Felsen, der wie ein Adlerkopf aussieht” oder “Wenn Sie auf die Hochebene kommen, halten Sie auf die Kirchturmspitze von Sennen am Horizont zu”. Alles nicht so einfach, wenn Nebel herrscht – davon können wir ein Lied singen, denn gerade hier hatten wir uns schon mehrfach grandios verlaufen ….
Also musste eine Alternative her – und außerdem wollten wir besseres Wetter, also fuhren wir ein drittes Mal nach Osten, Richtung Lizard. Die Wanderung ums Rosemullion Head hatten wir entweder noch nie oder schon vor Ewigkeiten gemacht, aber sie klang im Wanderführer recht vielversprechend.
Rudi, unser Navi, hatte allerdings so seine eigenen Vorstellungen, und statt uns zum geplanten Ausgangspunkt unserer Wanderung zu lotsen, brachte er uns zu einer alten Kirche. Da man laut Wanderkarte aber auch von hier aus auf den Küstenpfad kommt, ließen wir Rudi seinen Willen, stellten das Auto ab und marschierten los – zunächst ein idyllisches Tal hinunter zum Helford River, genau gegenüber von unserer gestrigen Wanderung.
Kaum waren wir unten angelangt, ging es auch schon wieder hoch, wieder durch ein schönes Tal…
Oben im Dorf verlangte der Wanderführer viel Phantasie von uns: Mal mussten wir nach einem versteckten Durchgang in einer Hecke suchen, mal diagonal über eine Wiese auf einem kaum erkennbaren Pfad wandern.
Aber wir meisterten alles souverän und kamen nach ca. 1 1/2 Stunden wieder ans Meer. Hier erwartete uns ein breiter Sandstrand mit einem Strand-Café, wo wir uns mit Tee, Scones und Kaffee stärkten
Inzwischen war es richtig warm und sonnig geworden, und wir saßen eine halbe Ewigkeit einfach nur in der Sonne, sahen den Mutigen beim Baden zu und genossen den Tag. Margret probierte ihr erstes cornisches Eis – und war absolut hingerissen!
Irgendwann rissen wir uns los und marschierten weiter – über Wiesenpfade bergan …
… mit tollen Küstenblicken …
An einer Biegung warfen wir einen letzten Blick zurück zum Strand, an dem wir eben noch gesessen hatten.
Eine üppig-bunte Blütenpracht säumte unseren Weg….
…. aber auch die Küstenlinie war beeindruckend.
Ebenso toll waren die riesigen rhabarberähnlichen Gewächse am Weg – die allerdings ziemlich unangenehme dicke Stacheln hatten.
Noch ein letzter Blick auf die Küste –
dann verlief der Weg zunächst durch einen Ehrfurcht einflößenden Eichenhain – lauter uralte, riesige Eichen, die eine Stimmung erzeugten, die fast an eine Kathedrale erinnerte. Anschließend mussten wir noch über eine Weide mit lauter Jungbullen, bevor wir durch ein Wäldchen und an der Kirche vorbei wieder am Auto angelangten. Alle waren mit der Wanderung – trotz des geringen Schwierigkeitsgrades mehr als zufrieden….
In St. Ives angelangt, wurden wir auch dort überraschend (und nur für ganz kurze Zeit) von Sonne empfangen.
Wir machten uns auf Richtung Hafen – die Sonne hatte sich schon wieder etwas verzogen, aber das Licht war magisch….
Unser letzter gemeinsamer Abend endete wieder im Sloop Inn, mit viel fangfrischem Fisch und dem einen oder anderen Pint of Lager.
Fazit: Es war schön gewesen zu viert – auch wenn das Wetter nicht immer in Topform war. Morgen fahren Abud und Margret zurück nach Dover – wir bleiben in Cornwall und reisen nach Mevagissey weiter.