Hoi An
25.02.2010
Schon bei der Landung merkten wir, dass das Wetter hier noch trüber war als in Hanoi, es war auch ziemlich kalt. Zwar hatte der Taxifahrer keinerlei Ahnung, wo unser Hotel war und musste unterwegs nach dem Weg fragen, aber schließlich kamen wir doch im Life Heritage Resort in Hoi An an. Es war schon fast dunkel, aber der erste Eindruck war sehr positiv und unser Zimmer ist schön, alles neu und sehr geräumig. Vor dem Zimmer eine kleine Veranda mit zwei gepolsterten Sitzbänken.
Wir packten nur ein bisschen aus und machten uns dann gleich auf in die Stadt – es war schön, einfach losgehen zu können und nicht, wie letztes Jahr im Victoria, auf den Hotelbus angewiesen zu sein. Genau deswegen hatten wir das Life Heritage ja auch gewählt – wir wollten dieses Mal nicht an den Strand, wie im Vorjahr, sondern direkt im bzw. nahe beim Ort wohnen.
Hoi An kam mir irgendwie verändert vor – noch mehr Schneider, etliche Häuser geschlossen, der Foodcourt mit seinen vielen Essensständen und dem „Fresh Beer“ verschwunden. Wir wollten ins „Good Morning Vietnam“, auch das war unter der angegebenen Adresse in der Le Loi St. nicht zu finden, aber der Italiener, bei dem wir dann schließlich landeten, war auch nicht schlecht.
Auf dem Heimweg kauften wir noch eine Flasche Dalat-Wein und machten es uns dann auf unserer Veranda gemütlich.
26.03.2010 – Hoi An
Da es bis 10:30 Frühstück gibt, hatten wir es mit dem Aufstehen nicht sehr eilig. Außerdem war es total trüb und sah nach Regen aus. Das Frühstück ist ganz ordentlich, es gibt eine leckere Phõ und man kann sich frische Crêpes backen lassen. Außerdem sitzt man mit Blick auf den Fluss, der allerdings etwas müffelt. Insofern war es ganz gut, dass wir nicht ein teures Flussblickzimmer gebucht hatten. Aber für unser Zimmer ist das Preis/Leistung-Verhältnis fantastisch.
Vormittags erkundeten wir das Städtchen etwas genauer und mein erster nächtlicher Eindruck hatte nicht getrogen – irgendwie sieht der ganze Ort verändert aus und scheint jetzt ausschließlich auf Touristen ausgerichtet zu sein. Etliche der Restaurants am Flussufer sind verschwunden oder zu, auch die Ponton-Brücke gibt es nicht mehr und der malerische Lampionladen an der Ecke der Brücke ist ebenfalls weg – dort sitzt jetzt das Touristenbüro und verkauft Eintrittskarten für die Sehenswürdigkeiten.
Immerhin war das kleine Restaurant noch da, wo wir letztes Jahr immer sehr gut und spottbillig gegessen hatten, dort wollten wir heute Abend hin. Und nach wie vor kann man den Menschen bei der Arbeit zusehen … es wird geschnitzt und gesägt …
… geduldig gewartet …
… und gespielt…
Da es sehr nach Regen aussah, machten wir uns auf den Heimweg und ich entschloss mich, endlich mal meine Haare nachtönen zu lassen (die Tönung hatte ich aus Deutschland mitgenommen und schleppte sie jetzt schon fast 3 Monate lang mit mir rum), denn in unmittelbarer Nähe unseres Hotels gibt es einen Schönheitssalon. Da sie auch Massagen anbieten, entschloss ich mich, erst eine Massage zu nehmen, danach sollten die Haare drankommen.
Die Massage war so ziemlich das Beste, das ich auf unserer Reise erlebt hatte, sehr gut massiert und dann mit heißen Kräuterstempeln wohlig durchwärmt. Anschließend wurde meine grauen Haare wieder kastanienbraun getönt und danach war ich fit fürs Abendessen.
Leider war unser kleines Restaurant kulinarisch bei weitem nicht mehr so gut, das Essen war zwar einigermaßen ok, aber sie hatten Dieters Bestellung vergessen und als sie endlich sein Essen brachte, war es garantiert nicht das, was er bestellt hatte. Aber billig war es weiterhin.
27.03.2010 – Hoi An
Wieder wurde es einfach nicht richtig hell, wir trödelten deshalb einfach nur so rum, an irgendwelche Ausflüge war nicht zu denken. Eine Weile lagen wir am Pool – es ist immerhin relativ warm – später ein Spaziergang in die Stadt und abends wurden dann, wie letztes Jahr, zu Ehren des „Earth Day“ alle Lichter in der Stadt ausgemacht und kleine Papierblumen mit Kerzen drin auf den Fluss gesetzt.
Das Ganze ist fast magisch – alles wirkt wie ein Traum…
Kinder verkaufen für wenig Geld die kleinen blütenförmigen Kerzenhalter – der Erlös dient immer einem guten Zweck.
Wir hatten vorher noch bei „Good Morning Vietnam“, das in eine andere Straße umgezogen war, gegessen und sahen uns dann das Spektakel um den Fluss herum an.
28.03.2010 – Hoi An
Heute setzte das Wetter noch eins drauf – es regnete, mal in Strömen, mal etwas weniger. Da das den ganzen Tag so ging und die Straßen mehr als matschig waren, blieben wir mehr oder weniger im Hotel, ich gönnte mir nachmittags noch mal ne Massage und sogar zum Abendessen gingen wir ins Hotelrestaurant.
Das bot allerdings eine positive Überraschung, denn das Essen war hervorragend – ich hatte einen ganzen Fisch, gegrillt und mit diversen Kräutern, Tomaten und Kapern sowie Ingwer bedeckt, superlecker, und Dieter eine mediterrane Hähnchenbrust, ebenfalls gut.
29.03.2010 – Hoi An
Wenigstens der Regen hat aufgehört, aber es ist nach wie vor grau, allerdings deutlich wärmer. Erst mal Wäsche abholen, neue wegbringen, dann ein langer Spaziergang am Fluss entlang, wo es immer was zu sehen gibt.
Auch im Ort gibt es zahlreiche Fotomotive … Chinesische Tempel …
… betriebsames Straßenleben…
Später landeten wir in einem der vielen Cafés mit äußerst kalorienhaltigen Torten (aber leeeecker!!!).
Dennoch – so langsam geht mir Hoi An auf den Zeiger, denn bei schlechtem Wetter kann man hier wirklich nicht viel tun. Laut Wetterbericht soll es allerdings morgen besser werden.
30.03.2010 – Hoi An
Es war kaum zu glauben – morgens schien tatsächlich die Sonne! Nach dem Frühstück machten wir uns gleich auf zum Fluss, zunächst durch den Markt, wo sogar die Fischrauen heute wieder besser drauf waren. Dann endlich mal ein paar Fotos bei hellem Licht, der Ort – und auch unser Hotel! – sah gleich ganz anders aus.
Hübsche Kolonial-Architektur im Hotel
Schließlich nahmen wir ein Boot, fuhren rund eine Stunde den Fluss hinauf und genossen die Szenerie.
Später noch ein Bummel durch die Straßen (endlich mal ohne Schirm) …
… einen Kaffee (nebst Torte!!!) und dann ins Hotel, wo zum letzten Mal die Koffer gepackt werden mussten.
Zwischendurch wollte ich noch das E-Ticket unseres mehrfach geänderten Fluges Danang-Saigon-Bangkok ausdrucken, die Dame an der Rezeption bot freundlich ihre Hilfe an und wollte ihn auch noch gleich rückbestätigen. Das führte zu einem Schock – obwohl uns schriftlich mitgeteilt worden war, der Flug sei auf 11:45 verlegt, hieß es jetzt plötzlich, wir müssten doch um 8:00 fliegen! Der Weiterflug nach Bangkok war erst um 17:00 Uhr. Das hätte bedeutet, fast einen ganzen Tag in Saigon rumsitzen zu müssen!
Die Rezeptionsdame war wirklich rührend, sie erklärte Vietnam Airways die Situation geduldig mehrfach, wurde immer wieder an neue Stellen verwiesen und erst am frühen Abend hatten wir dann endlich die erlösende Auskunft, dass der Flug doch auf 12:00 Uhr umgebucht worden war. Auf den Schreck gingen wir erst mal auf ein kühles Bier in eine nette Kneipe am Fluss.
Zum Essen landeten wir aber doch noch Mal im Hotel – es war wieder absolut fantastisch!