Fernweh ….

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Hanoi

20.03.2010 – Ankunft in Hanoi

Die vietnamesische Hauptstadt empfing uns ebenfalls mit trübem Wetter, allerdings war es nicht kalt.

Für 15$ brachte uns ein komfortables Taxi zum Melia Hotel, einem recht neuen Hochhaus im französischen Viertel. Beim Einchecken gratulierte mir der Mitarbeiter zum Geburtstag – erst da fiel Dieter auf, was heute für ein Tag war. Unser Zimmer ist groß und sehr hell, riesige Fenster mit Blick über die Stadt.

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Da es schon dämmrig wurde, machten wir uns auf in Richtung Hoan Kiem See und waren tatsächlich nach kurzem Marsch dort. Ein Biergarten direkt am Seeufer lockte uns zur Einkehr, wir genossen frisches Bier vom Fass und sahen den vielen Menschen zu, die rund um den See ihre Samstagabend-Spaziergänge machten und seltsame Dinge trieben…

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Überall hängen bunte Ballonlampen in den Bäumen, die sich im ruhigen Wasser spiegeln, von irgendwo her kam Musik, alles wirkte heiter und entspannt.

Nachdem wir das Gefühl hatten, langsam in der Stadt angekommen zu sein, machten wir uns auf die Suche nach einem Lokal zum Abendessen. In der Nha Tho Straße sollte es viele Restaurants geben, und da sie nicht weit weg war, wollten wir erst dort mal nachschauen. Die Lokale dort sind eher mediterran geprägt, ein Franzose, ein italienisches und ein spanisches Tapa Lokal liegen Tür an Tür, auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab’s noch mehr zu essen.

Wir entschieden uns für das Mediterraneo, eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Die Pizza war hauchdünn und knusprig, der Wein exzellent, das Ambiente wirklich mediterran, mit pastellfarbenen Wänden und Terracotta-Boden – ein schönes Geburtstagsessen. Anschließend schlenderte wir durch die fremden Straßen zurück zum Hotel – mit einigen Umwegen, da die Straßen nicht alle so verliefen, wie wir dachten.

21.3.2010 – Hanoi

Wieder ein trüber Tagesbeginn, aber relativ warm. Da wir kein Frühstück gebucht hatten, mussten wir uns ein Café suchen, vorher wollte ich aber noch rauskriegen, wie man ins Internet kommt, denn wir hatten offenbar W-Lan im Zimmer. Im Business Center hieß es, der Zugang koste12$ pro 24 Stunden!!!, da musste ich erst mal schlucken. Dennoch ließ ich mir ein Passwort geben, denn wir wollten ja auf dem Laufenden bleiben. Außerdem wollte ich eine „Walking Tour“ für die Altstadt ausdrucken, die ich bei Frommers gesehen hatte.

Aber erst mal machten wir uns auf die Suche nach einem Frühstückt und fanden um die Ecke ein kleines sauberes Café bzw. einen „Salon du Thé“, wo es neben leckerstem Kuchen und Torten auch Croissants gab. Für weniger als 2€ bekamen wir dort Kaffee, Tee, Schoko-Croissant und Schneckennudel, für uns als Frühstück völlig ausreichend.

Dann machten wir uns auf, die Altstadt zu erkunden, mit Frommers „Walking Tour“, eine tolle Beschreibung für eine Erkundung der Altstadt, die ich im Internet gefunden hatte. Die Seiten hatte ich für 0,50$ pro Seite im Business Center ausgedruckt.

Wir marschierten erst mal wieder zum Hoan Kiem See, dieses Mal gingen wir auf der anderen Seite entlang. Der März ist offenbar der Hochzeitsmonat in Vietnam – wir sahen überall Bräute, die für Fotos posierten.

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Aber wir wollten ja in die Altstadt… und da ging es zunächst mal ziemlich chaotisch zu.

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Zum Glück hat Hanoi seine Altstadt erhalten und nicht alles abgerissen und durch Hochhäuser ersetzt, wie in Saigon. Angeblich stehen die alten kleinen Häuser zwar nur deshalb noch, weil – wie in der früheren DDR – kein Geld für Neubauten da war, aber das erweist sich jetzt als Segen. Viele der Häuser sind ziemlich heruntergekommen, eine ganze Reihe aber auch schon restauriert oder renoviert.

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Das Besondere an den Häusern ist die sehr schmale Straßenfront, dahinter geht es oft bis zu 60m in die Tiefe, immer wieder unterbrochen von kleinen Innenhöfen, die Luft und Licht reinlassen. Kaum ein altes Haus hat mehr als 2 oder 3 Stockwerke, dazwischen stehen aber auch neuere, die wie einzelne Zähne bis zu 10 Stockwerke in die Höhe ragen – das sieht schon seltsam und lustig aus.

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Die alten Straßennamen deuten darauf hin, was früher in der Straße hergestellt wurde, denn die einzelnen Handwerkszweige waren strikt voneinander getrennt. Heute hat sich das etwas vermischt, aber es gibt immer noch Konzentrationen – in der Bambus Straße stehen vor jedem Haus meterlange Bambusstangen für Gerüste, in der Eisenwarenstraße gibt es von Schrauben bis Schubkarren alles aus Eisen usw.

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Praktisch in jedem Haus ist unten ein Laden oder kleines Restaurant bzw. eine Straßenküche,

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dazu kommen noch kleine Essensstände am Gehwegrand.

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Apropos Gehweg: Da scheinen die Vietnamesen etwas missverstanden zu haben, denn die Gehwege werden fast ausschließlich als Moped-Parkplätze genutzt, Fußgänger sind dort weniger erwünscht. Also geht man vorwiegend auf der Straße und riskiert permanent Leben und Gesundheit, weil dauernd Mopeds oder Autos laut hupend und rasend schnell an einem vorbeifahren. In den engen Altstadtgassen ist das ein Erlebnis der besonderen Art – stehenbleiben zum fotografieren sollte man also besser bleiben lassen.

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Aber manchmal muss es eben doch sein …

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Die Fußgänger-Tour sollte, falls man keine Pausen macht, ca. 1 ½ Stunden dauern – wir brauchten allerdings fast 4 Stunden, es gab einfach so viel zu sehen!

Da wir einen Ausflug nach Ninh Binh, in die sogenannte trockene Halong Bucht machen wollten, fragten wir bei einer Niederlassung von Sinh Café (eine in ganz Vietnam verbreitete Kette von Tour-Operators, die vorwiegend im Low Budget Bereich Touren anbieten) nach den Preisen. Wir wollten keine Bustour machen, sondern alleine mit einem Guide fahren. Am Morgen hatten wir woanders einen Preis von 100$ für zwei Personen genannt bekommen, Sinh Café wollte 150$, ermäßigte aber sofort auf 99$, als ich das andere Angebot erwähnte (eine Gruppentour hätte 25$ pro Person gekostet). Wir buchten die Tour und einigten uns auf einen Abfahrtermin um 8:30 und Abholung vom Hotel.

An einer Straßenecke setzten wir uns vor ein winziges Café – Cafés gibt es wie Sand am Meer, meist nur ein paar Quadratmeter groß und meist bieten sie nur Getränke oder ein paar vietnamesische Snacks, jedenfalls keinen Kuchen. Bei Kaffee (der selbst Dieter fast zu stark war) und grünem Tee sahen wir dem Straßentreiben ein Weilchen zu, dann ging’s weiter.

Da wir morgen vor der Abfahrt nicht noch im Café frühstücken wollten, kauften wir in einer Bäckerei ein paar verführerisch duftende süße Teilchen. Bäckereien und Konditoreien mit oft sehr fantasievoll verzierten Torten gibt es hier reichlich! Kurz vor Ende unserer Wanderung besichtigten wir noch ein von der Unesco restauriertes altes Holzhaus, das uns einen Eindruck davon vermittelte, wie man hier früher gelebt hatte.

Zurück am See war es schon dämmrig, wir kehrten wieder in unserem Biergarten ein. Vom langen Rumlaufen waren wir ziemlich müde und hungrig geworden, wir waren heute sicher fast 10 km gelaufen (ich glaube, alles in allem sind wir auf dieser Reise rund 500 km oder mehr zu Fuß gegangen). Deshalb entschieden wir uns für Pho 24, eine Suppenstube schräg gegenüber. Pho 24 ist eine Kette, die es sowohl in Saigon als auch in Hanoi gibt, die ausschließlich die berühmte vietnamesische Nudelsuppe Pho serviert. Man kann wählen zwischen verschiedenen Portionsgrößen und Rinder- oder Hühnerbrühe als Grundlage mit entsprechender Fleischeinlage. Dazu gibt es einen Teller mit Frühlingszwiebeln, Sojasprossen, einer Art scharfem dunkelgrünen Spinat, Chilis, Zitronenscheiben und Basilikum. Was und soviel man mag, wird der Suppe hinzugefügt, dann kann man sie noch mit Sojasoße oder Chilisoße würzen und dann geht’s ran an die Stäbchen. Es schmeckt himmlisch, wir sind schon richtige Pho-Fanatiker geworden, obwohl Dieter nach wie vor ziemliche Probleme mit den Stäbchen hat.

22.03.2010 – Ausflug nach Ninh Binh

Abends hatte ich den Wetterbericht im Internet gecheckt – es sollte heute nur leicht bewölkt und teilweise sonnig sein – aber beim Aufwachen war von der Stadt kaum was zu sehen, dichter Nebel und die Straßen waren nass. Und der Wetterbericht meldete plötzlich Regen für heute! Um 8:30 standen wir dennoch vor dem Hoteleingang und wurden bald von einem zierlichen vietnamesischen jungen Mädchen angesprochen, die sich als unsere Reiseleiterin vorstellte. Den Namen konnte ich mir allerdings nicht merken. Kurz darauf kam das Auto mit Fahrer und es ging los.

Nachdem wir Hanoi hinter uns gelassen hatten, wurde das Land sehr schnell sehr grün – überall Reisfelder, in denen Bauern mit den typischen spitzen Hüten arbeiteten. Die Fahrt war interessant und abwechslungsreich, oft hätte ich mir gewünscht, einfach von der Hauptstraße abbiegen und ein Dorf besuchen zu können, aber das stand leider nicht auf dem Plan. Und das Wetter wusste nicht so recht, was es wollte, mal kam ein paar Minuten lang fast die Sonne raus, dann war es wieder trüb.

Unser erster Stopp war Hoa Lu. Dort befand sich im 10. JH. die Hauptstadt des früheren Königreiches Dai Co Viet. Außer zwei Tempeln, die jedoch auch nicht aus dem 10., sondern dem 17. Jh. stammen, ist allerdings von der Stadt nicht übriggeblieben. Vor den Tempeln, auf einem riesigen planierten Gelände, war eine Art Markt im Gange, es parkten auch Unmengen von Bussen dort, so dass wir schon befürchteten, in einen Touristenauftrieb zu geraten.

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Es waren auch tatsächlich massenhaft Touristen unterwegs – allerdings fast ausschließlich Vietnamesen, überwiegend Bauern aus anderen Provinzen, denn, wie uns unsere Führerin erklärte, der März ist der Monat des Reisens. Die Feldarbeit ist getan, der Reis noch nicht reif für die Ernte, dann fährt man zu den bedeutendsten Tempeln, um die Vorfahren zu ehren und um Glück und Erfolgt zu beten.

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In den beiden Tempeln – vor allem dem, der König Den Dinh Tien Hoang gewidmet ist – herrschte ein unglaubliches Gedränge. Die Vietnamesen sind auch nicht besonders rücksichtsvoll, da wird schon mal der Ellenbogen eingesetzt, um weiterzukommen. Die beiden Tempel sind einer Palastanlage nachempfunden, mit Seerosenbecken, dahinter einem kleinen Garten, einem Platz mit kleineren Seitengebäuden und am Ende der eigentliche Tempel, der aus mehreren hintereinander liegenden Räumen besteht. Im letzten Raum war es so voll, dass wir darauf verzichteten, reinzugehen.

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Inzwischen hatte es angefangen, zu nieseln, nach dem zweiten Tempel machten wir uns auf den Rückweg zum Auto, auf dem matschigen Lehmweg nicht ganz risikofrei.

Die Weiterfahrt nach Tam Coc führte durch eine eigentlich sicher schöne Landschaft, die aber derzeit eher einer Mondlandschaft ähnelt – rechts und links der Straße sind kilometerweit riesige Flächen aufgebaggert, es liegt überall Baumaterial herum. Unsere Führerin konnte oder wollte uns jedoch nicht sagen, was hier im Gange ist – es ist jedenfalls schade um die schöne Landschaft mit ihren beeindruckenden Kalksteinfelsen.

In Tam Coc angekommen gab es erst mal ein Mittagessen, recht gut, ein Büffet, wo wir uns aus einer riesigen Auswahl von vietnamesischen Gerichten nehmen konnten, was wir wollten. Ich probierte ein paar Sachen, die ich schon immer mal essen wollte, mir aber nicht in einem Restaurant bestellen wollte – nicht alles hat mir geschmeckt, aber hier war es ja risikolos, denn man konnte es stehen lassen und was anderes nehmen.

Anschließend kam das Highlight der Tour – eine Sampanfahrt durch die wunderschöne und mystische Wasserlandschaft der so genannten „trockenen Halongbucht“. Am Bootsanleger in Tam Coc drängelten sich hunderte von kleinen Ruderbooten – allerdings wenig romantisch aus Metall gefertigt. Leider drängelten sich aber auch hunderte von Menschen, ganz überwiegend Vietnamesen, die alle die zweistündige Fahrt buchen wollten.

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Zum Glück hatte der Nieselregen aufgehört, es war auch recht warm geworden, so dass wir hoffen konnten, die Fahrt ohne Regenschirme zu überstehen, denn die Boote waren ohne Dach.

Dank unserer Führerin bekamen wir relativ schnell ein Boot – skurilerweise wurde auf einem Schild darauf hingewiesen, dass nicht mehr als zwei Ausländer in einem Boot fahren dürfen, Vietnamesen durften hingegen so viele in ein Boot, wie eben reinpassten. Unsere Führerin meinte, der Grund sei die höhere Versicherung, die für Ausländer erforderlich sei, ich glaube aber eher, damit sollten möglichst vielen Bootsführerinnen ein gutes Geschäft gesichert werden, denn der Preis pro Boot betrug 60.000 VND, also ca. 2,50€ – für uns nicht viel, für Vietnamesen schon, also sollten die Ausländer möglichst viele Boote bezahlen müssen.

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Durch smaragdgrüne Reisfelder, die direkt unterhalb der bizarren Kalksteinformationen liegen, schlängelt sich der Ngo Dong Fluss und fließt dabei durch mehrere Höhlen. Zwar war die Fahrt nicht ganz so romantisch wie erhofft, denn die Vietnamesen riefen sich lautstark Bemerkungen von Boot zu Boot zu, lachten, sangen und benahmen sich wie Teenager auf einem Schulausflug. So hatte das ganze eher eine heitere Volksfestatmosphäre, war aber dennoch sehr schön.

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In den Höhlen hingen Stalaktiten teils so tief herab, dass vor allem Dieter den Kopf einziehen musste, in einer war es auch stockfinster, was natürlich viel Gekreische auslöste.

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Nach ca. einer Stunde Fahrt weitete sich der Fluss zu einem kleinen See, wo aus Booten heraus bestickte Decken und Pflanzen verkauft wurden… dort drehten alle Boote um und es ging zurück.

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In Tam Coc kauften wir uns zwei winzige Ananasfrüchte, die so geschickt geschält waren, dass sie wie Eis am Stiel gegessen werden konnten, danach ging’s wieder zurück nach Hanoi. Da die Straßen z.T. sehr schlecht sind, dauert die eigentlich nur 90km lange Strecke rund zwei Stunden.

Als wir im Melia ankamen, war es bereits kurz vor halb 6, also machten wir uns nur kurz frisch und gingen dann zu unserem Biergarten am See. Abendessen gab’s wieder im Mediterraneo, dazu einen schönen Rotwein (so langsam freue ich mich schon wieder auf den Wein zu Hause.)

23.03.2010 – Hanoi

Wieder lag vor unseren Fenstern ein trüber nebliger Tag, keine Spur von Sonne. Wir hatten noch Kuchen übrig, also gab es Frühstück auf dem Zimmer – wozu stellt das Hotel schließlich einen Wasserkocher, Kaffee und Teebeutel zur Verfügung. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Ostufer des Hoan Kiem Sees und von dort zur Oper.

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Anschließend ging’s an teils wunderschönen alten Gebäuden vorbei …

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…. zurück zum See, wo wir endlich die Rote Brücke (The Hoc – Brücke der aufgehenden Sonne) ohne allzu große Besuchermassen vorfanden

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und den Ngoc Son (Jadeberg) Tempel auf der winzigen Insel besuchten.

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Ein lauschiges Plätzchen mit schönen alten Bäumen, die sich tief ins Wasser herabneigen.

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Eine Gruppe älterer vietnamesischer Damen saß im Schatten und betrachtete die Langnasen, die mit ihren Fotoapparaten hantierten. Ganz kurz ließ sich sogar die Sonne blicken.

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Noch was zu Trinken in einem der Ufercafés, dann gingen wir zurück zum Hotel, denn ich wollte noch ein paar Sachen in die Wäsche geben und wir wollten im Café gegenüber, wo es kostenloses W-Lan gab, mal nach unseren Mails sehen.

Später erkundeten wir das französische Viertel noch etwas genauer, suchten und fanden ein empfohlenes Restaurant, das als Ausbildungsstätte für benachteiligte und behinderte Jugendliche fungiert. Ein wunderschönes altes, aber komplett restauriertes Haus, im Hof schön gedeckte Tische, alles wirkte sehr ansprechend, so dass wir beschlossen, dort heute Abend zu essen.

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Da wir die St. Josephs-Kathedrale bisher nur bei Nacht gesehen hatten, machten wir uns anschließend dorthin auf – und stellten einmal mehr fest, dass unser Hotel eine ideale Lage hat, denn alles ist gut zu Fuß zu erreichen.

Rund um die Kathedrale pulsiert die Traveller-Szene, es gibt jede Menge Lokale, kleine Reisebüros und Geschäfte – und gelegentlich überraschen stille Ecken…

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Aber meistens ist viel los …

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Mehr oder weniger zufällig fanden wir das Restaurant „Madame Hien“ in der Cam Cham Straße – darüber hatte ich im Internet gelesen, es gehörte einem Franzosen, der sich bereits mit dem Lokal „La Verticale“ einen Namen gemacht hatte. „Madame Hien“ befindet sich in einem unglaublich schönen Kolonialhaus, das Anfang des 19. Jh. vom Architekt der Hanoier Oper für einen spanischen Diplomaten gebaut worden war und das sehr sorgfältig und stilsicher restauriert wurde. Wir besichtigten das ganze Gebäude, lernten auch M. Didier, den Chef und Eigentümer, kennen und reservierten für den nächsten Tag einen Tisch im Hof.

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Das Abendessen bei den Auszubildenden allerdings war zumindest für Dieter ein Flop, insgesamt waren wir nur mäßig begeistert von der Küche, obwohl sich die Jungs und Mädels des Service viel Mühe gaben.

24.03.2010- Hanoi

Unser letzter Tag in Hanoi, leider war es nach wie vor bedeckt und trübe, aber immerhin weiterhin recht warm. Frühstück gab’s wieder in unserem kleinen Café Icy, für mich heute mit frischen Crêpes.

Danach machten wir uns zu Fuß auf zum Literaturtempel. Dabei mussten wir zunächst die Bahnlinie überqueren – von einem wie auch immer gearteten gesicherten Übergang allerdings keine Spur, auch keine Unter- oder Überführung – nein, das Gleis (es gibt nur eines) verläuft einfach über die Straße und verschwindet dann zwischen den Häusern.

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Den Tempel fanden wir ohne Probleme, es war dort allerdings gerammelt voll, überwiegend vietnamesische Jugendliche, z.T. ganze Schulklassen.

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Der Tempel besteht aus insgesamt 5 hintereinander liegenden Innenhöfen.

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Besonders eindrucksvoll ist der 3. Hof – dort gibt es nicht nur ein großes Wasserbecken, der “Brunnen der himmlischen Klarheit”, sondern es befinden sich dort auch über 80 Stein-Stelen, die auf den Rücken von steinernen Schildkröten stehen.

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In die Stelen sind die Namen der insgesamt 1.307 Absolventen der kaiserlichen Prüfungen während der Lê- und der Mạc-Dynastien 1442 bis 1779 eingemeißelt.

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Auch im 4. Innenhof gibt es Schildkröten, auf deren Rücken Bronze-Kraniche stehen. So richtig glücklich sehen die Schildkröten allerdings nicht aus ….P1060109

Eine junge Andenken-Verkäuferin wollte unbedingt fotografiert werden.

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Danach wollten wir zum Truc Bach See weiter, auf der Karte sah das nach einer längeren Wanderung aus, deshalb nahmen wir das Angebot eines Cyclo-Fahrers an, uns für 100.000 VND (rund 4 €) hinzubringen. Ein Taxi wäre um die Hälfte billiger gewesen, aber die Cyclo-Fahrer sind wirklich die ärmsten Teufel hier und haben es echt nicht leicht. Außerdem musste er ja zwei nicht ganz leichte Ausländer transportieren.

Also strampelte er los, am Ho Chi Minh Mausoleum vorbei,

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und am Präsidentenpalast (er hielt extra, damit wir fotografieren konnten).

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Danach erreichten wir den West Lake und den Truc Bach See.

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Dort setzte er uns direkt vor der Pagode ab, die wir ansehen wollten. Mal ein ganz anderer Baustil, mit einem Pagodenturm fast wie auf Penang – viele Etagen und auf jeder Etage mehrere Buddhas.

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Die Pagode liegt sehr schön und ist auch innen interessant, mit vielen sehenswerten Details …..wir trieben uns deshalb eine ganze Weile herum und ich spendete auch etwas für den Erhalt der Bauten.

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Draußen wartete unser Cyclofahrer immer noch, in der Hoffnung, uns auch wieder zurück fahren zu können. Ich hatte zwar Bedenken, weil die Strecke doch deutlich weiter war als die vorherige, denn wir wollten zum Hoan Kiem See zurück. Aber er beteuerte, es sei kein Problem und für weitere 100.000 VND genossen wir eine wunderbare Fahrt, zuerst am See entlang, dann durch überwiegend stillere Seitenstraßen und zum Schluss durch die quirlige Altstadt – die Ausgabe hatte sich wirklich gelohnt und unser Fahrer hatte – für seine Verhältnisse – richtig gut verdient.

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Am See gab’s dann Saft und Kaffee und anschließend gingen wir erst mal zurück ins Hotel, holten unser Netbook und setzten uns damit gegenüber ins Café mit – kostenlosem – W-Lan, denn dem Hotel wollte ich dafür kein Geld mehr in den Rachen werfen.

Später ging’s dann auf ein letztes Bier in unseren See-Biergarten und anschließend zu Madame Hien, wo wir allerdings wieder nicht so glücklich mit dem Essen waren – es war bei weitem nicht die exquisite Küche, die wir erwartet haben, sondern sehr mittelmäßig und das Bier war auch nicht richtig kalt. Wir wären besser doch bei Pizza und Rotwein geblieben … ;-).

25.03.2010 – Von Hanoi nach Hoi An

Unser Flieger nach Danang ging erst nachmittags um 15:30, also hatten wir genug Zeit, zu packen und zu frühstücken. Heute schien endlich mal die Sonne, dafür hatte es aber mächtig abgekühlt und es wehte ein eisiger Wind.

Wir checkten aus, ließen unser Gepäck aber noch lagern und machten uns noch mal auf, denn in Hanoi gab es eigentlich noch jede Menge zu sehen. Direkt um die Ecke von unserem Hotel liegt das berüchtigte „Hanoi Hilton“, ein Gefängnis, im 19. Jh. von den Franzosen gebaut um Vietnamesen einzukerkern und zu foltern und später von den Vietnamesen genutzt, um amerikanische Kriegsgefangene einzukerkern und teilweise sicher auch zu foltern. Eigentlich wollten wir uns das nicht antun, aber irgendwie interessierte es uns doch und deshalb löhnten wir 10.000 VND pro Person und gingen rein.

Was wir dort sahen, ließ uns wieder mal fragen, was Menschen Menschen so alles antun können – nur, weil sie eine andere politische Meinung haben. Die Haftbedingungen waren entsetzlich, die Gefangenen saßen oder lagen nebeneinander auf langen Pritschen bzw. Betonsockeln, an den Knöcheln waren sie in Fußfesseln eingeschlossen, die ihnen keinerlei Bewegungsfreiheit gaben.

Gefängnis Hanoi

Dass ein Mensch das überhaupt aushält, war für mich kaum vorstellbar – aber etliche hatten sogar Jahre durchgehalten. Wenn man so was sieht, weiß man wieder, wie gut man es selbst hat – vor allem, in einem Land leben zu können, wo derartiges nicht denkbar ist.

Um 13:00 nahmen wir uns dann ein Taxi zum Flughafen, waren mal wieder reichlich früh da, aber konnten dennoch gleich einchecken und es uns dann in einem Café mit Internetzugang gemütlich machen, bevor es pünktlich ab nach Danang ging, und dann weiter nach Hoi An.

Weiter lesen >>>> Hoi An

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