Kuala Lumpur
Der Transfer mit KLIA-Express und Taxi zum Hotel ging schnell und reibungslos. Das Renaissance Hotel ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber das Zimmer ist sehr groß, ebenso das Bad mit großer Walk-In-Dusche – und außerdem unschlagbar günstig. Auch die Lage ist gut: Direkt gegenüber eine S-Bahn-Station, nur wenige Minuten Fußweg weiter auch die U-Bahn.
Es war heiß und schwül, dicke schwarze Wolken hingen drohend am Himmel. Sie lösten sich später aber etwas auf, so dass wir uns nach dem Auspacken gleich auf den Weg in die Stadt und später zum Essen nach Chinatown machten. Allerdings machte sich der Jetlag dann doch deutlich bemerkbar, bereits um 9:00 lagen wir im (sehr bequemen und breiten) Bett.
05.01.2010 – Kuala Lumpur
Nach einer guten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns erst mal zu Fuß zu den Petronas Towers auf, die wir beim ersten Aufenthalt vor rund 10 Jahren nicht besucht hatten.
Die Türme sind sehr schön, glänzen silbern im Sonnenlicht, wirken richtiggehend filigran.
Um die Türme ein weitläufiger Park mit Teichen und viel Grün, dort hätte ich noch lange bleiben und einfach den Leuten zusehen können. Aber wir wollten ja was von der Stadt sehen und nahmen deshalb für 38 MYR (ca. 7,60 €) ein 24-Stunden-Ticket für den „Hop-on-Hop-off“ Bus für Touristen, der alle Sehenswürdigkeiten von KL abklappert und wo man jederzeit aus- und in den nächsten Bus wieder einsteigen kann. In der Innenstadt war es allerdings über längere Strecken mehr ein Stehen als Fahren, es scheint hier mehr Staus als fließenden Verkehr zu geben – aber das gab Gelegenheit, vom offenen Oberdeck aus Fotos zu machen – und die erstaunlichsten Schilder zu entdecken!
In einem gigantischen Park stiegen wir aus und gingen in den Bird-Park, dem angeblich weltgrößten Aviarium, um Dieters Lust auf exotische Vögel – vor allem die Nashorn-Vögel haben es ihm angetan – zu befriedigen. Leider wurden die Nashornvögel in Käfigen gehalten und flogen – anders als viele andere – nicht frei herum, aber es gab dennoch genug zu sehen.
Allerdings wurde es immer dunkler, und als nach einigem Donnern ein Wolkenbruch losbrach, waren wir froh über unsere Schirme, mit denen wir es gerade noch bis zu einem Unterstand schafften. Dort konnten wir ca. 20 Minuten lang nichts tun, als in die herab rauschenden Wassermassen zu schauen – und ich kämpfte mit den Moskitos, die es auf meine Knöchel abgesehen hatten. Nie wieder ohne Anti-Muck weggehen!
Irgendwann kam die Sonne wieder durch, wir sahen uns den Rest der Vögel an und nahmen dann – weil die Wolken schon wieder bedrohlich aussahen – ein Taxi zurück zum Hotel, statt auf den Bus zu warten. Kaum waren wir losgefahren, ging ein zweiter Wolkenbruch nieder, noch heftiger als zuvor. Alle Straßen waren vollkommen verstopft, das Taxi brauchte fast eine Stunde zum Hotel, aber der Fahrer nahm’s mit asiatischer Gelassenheit und freute sich über unser gutes Trinkgeld.
Als es endlich zu regnen aufhörte, war es schon nach 19:00 Uhr. Wir wollten trotz der fortgerückten Zeit nicht im Hotel essen, deshalb machten wir uns zuerst zu Fuß, dann mit der Monorail, auf den Weg in die Stadt. Leider war die Suche nach gutem Essen etwas schwierig, denn wir wollten auf ein Bier nicht verzichten, die meisten Lokale waren jedoch entweder Halal und damit alkoholfrei, oder westlich, was wir eigentlich auch nicht wollten. Nachdem es immer später wurde und der Magen knurrte, gaben wir uns schließlich doch mit einem kleinen Straßenlokal zufrieden, in dem es zwar nur einfache Kost gab, dafür aber herrlich kaltes Bier.
06.01.2010 – Kuala Lumpur
Am späten Vormittag machten wir uns – wieder mit dem Hop-on-Bus, unser Ticket war noch gültig – auf zum KL-Sentral, dem Hauptbahnhof, um zu klären, wo der Airport-Bus abfuhr. Da wir mit der Billig-Linie Air Asia nach Langkawi flogen, mussten wir nicht zum internationalen Großflughafen KLIA, sondern zum LCCT (LowCostCarrierTerminal), ca. 25 km vom KLIA entfernt.
Wir brauchten fast eine halbe Stunde, bis wir innerhalb des Bahnhofs den Busbahnhof gefunden hatten – denn obwohl uns alle, die wir fragten, sagten, er sei „down-stairs“, fanden wir keine Treppe. Irgend jemand zeigte uns schließlich die Treppe, die allerdings außerhalb des Bahnhofs war!!!! Darauf muss man erst mal kommen. Dort standen die knallroten Air Asia Busse, die für 8 MYR (ca. 1,60 €) pro Person zum LCCT fahren.
Nachdem unser potenzieller Flughafentransfer also geklärt war, nahmen wir unseren Hop-on Bus ein letztes Mal bis zum Merdeka Square, dem alten Kricket-Platz mit gepflegtem Rasen, der umgeben ist von englischen Tudor-Häuschen auf der einen und Palastarchitektur auf der anderen Seite.
Auf einer Seite steht eine kleine englische Kirche, die St. Mary Church, die wir – zur großen Freude des Wächters – kurz besichtigten. Anscheinend interessiert sich sonst kaum je ein Tourist dafür.
Zu Fuß ging’s dann in einer knappen Stunde über Little India mit Cola-Pause in einer lebhaften Garküche (lauwarmes Cola, aber dafür viel Eis, das wir trotz Gesundheitsrisiko im Glas ließen, der Durst war einfach zu groß) zurück zum Hotel. Dort legten wir uns an den Pool, Dieter las und ich nutzte erstmalig das Netbook (offline, denn die Internetpreise sind irre!) fürs Reisetagebuch.
Abends landeten wir erneut in Chinatown zum Essen, dort gibt es viel zu sehen und die Auswahl an open-air Lokalen ist riesig.
Zurück im Hotel wurde gepackt und die Koffer so lange gewogen, bis sie zusammen nicht mehr als 35 kg wogen – der Rest wanderte ins Bordgepäck, denn wir hatten bei Air Asia nur insgesamt 35 kg Gepäck gebucht – mehr Gewicht kostet extra. Dafür ruinieren wir uns vermutlich unser Kreuz mit unserem Bordgepäck, denn jeder hat mindestens 7 kg drin und ich trage noch einen Haufen Papiere in meinem kleinen Rucksack.
07.01.2010 – auf nach Langkawi
Die Bequemlichkeit siegte – statt mit dem Taxi erst zum Hauptbahnhof, dort mit allem Gepäck zum Busbahnhof und von dort 1½ Stunden mit dem Bus zum Flughafen, entscheiden wir uns fürs Taxi ab Hotel – kostete rund das Dreifache, aber mit knapp 20 € immer noch sehr erschwinglich und außerdem ist man in einer Stunde ohne Umsteigen am Flughafen.
Und so ging es weiter: >>> Von Kuala Lumpur nach Langkawi