2010 SÜDENGLAND
Von Calais über Lyington und die Isle of White, dann nach Devon und weiter in den äußersten Westen, nach Cornwall sollte es gehen. Und zum Schluss wollte ich endlich mal die sagenhafte Kathedrale von Wells und die Thermen von Bath sehen.
Los ging es am
12. Juni – Von Heidelberg nach Calais
Frühmorgens sah es zunächst nach gutem Reisewetter aus, trocken und sonnig, aber schon ab 9:00 regnete es. Dann besann sich das Wetter aber und pünktlich zur Abfahrt kurz vor 12:00 war es wieder trocken. Zunächst ging es zügig Richtung Luxemburg, dort wurde noch mal superbillig vollgetankt, danach kam es allerdings richtig hart: Erst ein ellenlanger Baustellenstau, dann sintflutartiger Regen, gefolgt von langem Nieseln und dunklen Wolken, die uns durch ganz Belgien begleiteten.
Trotzdem waren wir schon nach gut 6 Stunden (genau 6:20 Stunden) in Calais. Der Himmel war inzwischen wieder blau, allerdings mit ziemlich heftigem kühlem Wind. Unsere Unterkunft „Le Cercle de Malines“ war recht ungewöhnlich, aber nett: Ein altes Haus in der Nähe der Oper, schön restauriert, mit nur 6 Zimmern. Zwar mussten wir über eine extrem steile und sehr enge Treppe bis in den 2. Stock (und den Koffer entsprechend hochschleppen), aber dafür residierten wir dann auch wie die Fürsten. Wir hatten ein antikes Bett und einen fragilen Sekretär im Schlafzimmer, eine freistehende Badewanne mit Löwenfüßen – aber dafür war Duschen mehr als schwierig – sowie einen Polstersessel im Bad und alles war ziemlich geräumig.
Wir stellten nur schnell unser Gepäck unter und machten uns dann gleich auf in die Stadt – denn obwohl wir schon x-Mal von Calais nach England gereist waren, hatten wir von der Stadt bisher noch nichts mitbekommen. Entweder waren wir spätabends angekommen oder sogar mitten in der Nacht und gleich mit dem Schiff weiter gefahren oder es hatte geregnet.
Jetzt stellte sich heraus, dass Calais zwar recht klein aber ganz nett war – ein schöner Hafen mit einigen alten Fischerhäusern,
einer lange Mole und ansonsten jede Menge Restaurants. Nach einem Bier in der Abendsonne,
einem Spaziergang zum Leuchtturm und Abendessen beim Italiener genossen wir noch einen schönen aber etwas frostigen Sonnenuntergang an der Mole, direkt am kilometerlangen und sehr breiten Sandstrand. Wir sahen den Fähren beim Ein- und Auslaufen zu, das Meer glühte förmlich im Sonnenuntergang.
Durch den eisigen Wind, waren wir ziemlich durchgefroren, und sahen zu, dass wir in unser fürstliches Gemach kamen.
13. Juni – Calais bis Lymington
Am Morgen klingelte der Wecker schon um 7:00, denn wir wollten um 8:00 los, um pünktlich am Schiff zu sein. Zwar ging das erst um 9:15, aber Check-in war – fast wie am Flughafen – schon eine Stunde früher und wir wollten uns noch beim Bäcker etwas holen, denn Frühstück in der Pension gab es Sonntags erst ab 9:00.
Alles klappte reibungslos, allerdings mussten wir unseren Zimmerschlüssel und den Schlüssel für den Parkplatz einfach auf den Schreibtisch an der unbesetzten Rezeption legen, denn unsere Wirtin schlief noch, als wir abreisten. Auf dem Weg zur Fähre erstanden wir ein großes Mandelcroissant und ein Pain Chocolat, beides noch warm und verführerisch duftend, wenige Minuten später waren wir auf dem Schiff. Dort gab es dann noch frischen Kaffee – damit war das Frühstück für uns perfekt.
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